Sonntag, 27. September 2015

Follow me around 32: Haul


Schon wieder Samstagabend. Nicola allein zu Hause. Wenigstens habe ich vorher eingekauft. So habe ich nun trotz allem Trott was zu erzählen. Wenn meine Mutter und ich früher zusammen einkaufen gegangen sind, gab es hinterher immer beim Kaffee eine Runde "Schätze herzeigen". So etwas Ähnliches sind ja auch die "Hauls" im Internet heute.

Zunächst einmal würde ich gern sagen, dass die veganen Reissirup Schoko Flakes mit Zartbitterschokolade von 3 PAULY nichts, ABER AUCH NICHTS mit herkömmlichen Choco-Crossies zu tun haben. Eigentlich, wenn man mir eine Pistole auf die Brust setzen und mich zu rückhaltloser Ehrlichkeit zwingen würde, müsste ich sagen, dass sie meiner Ansicht nach noch nicht einmal viel mit Nahrung zu tun haben. Und, oooh ja, sie sind verdammt bitter.

Was auch vegan, aber natürlich ausgesprochen essbar ist, ist meine (zumindest bei mir selbst) allseits beliebte, alljährliche Kürbissuppe. Zum Kürbis habe ich mir in diesem Jahr ein schickes, scharfes Messer gekauft, um nicht, wie vormals, Stunden damit zu verbringen, ihn in der Mitte zu spalten. Mit dem richtigen Messer könnte ich das nun den ganzen Tag über tun. Sozusagen als Prelude zu Halloween und als Hommage an Michael Myers. Und als Ventil, um schnaubende Wut über die kleinen Dinge abzulassen.

Denn "die kleinen Dinge" im Leben, sind nicht immer die, die sprichwörtlich Freunde bereiten. Wenn ihr mich fragt, sind ihr Einfluss und Ruf in dem Bereich komplett überbewertet. Denn die "kleinen Dinge" sind es auch, die einen absolut fertig machen können. Dauernd klemmt was. Dauernd fällt was. Dauernd ist irgendetwas im Weg oder ganz anders als gedacht. Aber ich nehme an, Gemüse kleinzuhämmern, wäre vermutlich die bessere Wahl als...na, sagen wir mal, als auf den Computer einzudreschen, nachdem er zum hundertsten Mal abgestürzt ist. Es war nicht wirklich seine Schuld. Was ihm zugesetzt hat, waren die abgegrabbelten DVDs, die ich aus der Zentralbibliothek ausgeliehen habe. 

Ja, zum ersten Mal seit dem Studium bin ich wieder Mitglied einer öffentlichen Leihbücherei. Das Konzept, Bücher und Medien nicht mehr kaufen und dann auch noch auf meinen 62 Quadratmetern permanent lagern zu müssen, schien mir plötzlich eine himmlische Lösung für viele Probleme zu sein -  und die ruhigen Hallen voller Bücher kamen mir natürlich ohnehin paradiesisch vor. Zu meinem Entzücken hat die hamburger Zentralbibliothek sogar ein Parkhaus!

Das ändert nichts daran, dass ich schon Probleme beim Ausleihen der Medien hatte, weil erst der dritte Automat sie erkannt und freigegeben hat. Und nun kann mein Computer sie nicht störungsfrei abspielen, und die vierte Staffel von "Parks and Recreation" schlingert bereits zum x-ten Mal im Laufwerk. Ich kann so nicht arbeiten... wünscht mir und Bette Davis für den Rest des Abends Glück. 

Ganz habe ich natürlich nicht damit aufgehört, Bücher zu erwerben. Insbesondere was Bilderbücher für meine Sammlung angeht, ist der Besitzerstolz natürlich Teil des Deals. Und meine Liebe für Mäuse, die in Baumwurzeln wohnen, ist ungebrochen. Das antiquarische Bilderbuch, das ich letzte Woche bestellt habe, kam mir plötzlich merkwürdig bekannt vor, als ich es ausgepackt hatte...jupp, das passiert mir übrigens mit Büchern öfter mal. Was das beweißt ist aber auch, dass man auf vielen Feldern keine großen Wandlungen durchmacht / durchmachen kann, bzw. im Kern erstaunlich konsistent ist. 


 Und dann sah ich im Schaufenster Ohrringe, die ich wirklich nicht brauche und dachte, dass ich sie ganz dringend brauche, um mich für irgendeinen zukünftigen Anlass hübsch zu machen. Es war das Swimming-Pool-Blau und dass das scheinbar opake Glas doch Licht hindurch lässt und bricht, wenn es im richtigen Winkel einfällt. Anprobiert habe ich sie im Laden nicht. Wer kommt denn auch auf die Idee, dass die Hänger für meine fleischigen und langen Ohrläppchen (wie bereits berichtet, vom Vater geerbt) zu kurz sind? Und da sie nicht angedrahtet sondern angelötet sind, kann ich sie nun zum Juwelier tragen, und ändern lassen. In Ohrring-Hänger könnte man sich vermutlich nicht hineinhungern, selbst wenn man es vorhätte.


Durch puren Zufall und in Begleitung einer lauferfahrenen Person fand ich mich letzte Woche in einem Marken-Outlet in Neumünster wieder. Dass ich große Pläne habe, was meinen Fitness-Level angeht, aber bisher wenig bis nichts unternommen habe, um ihn zu steigern, erzähle ich ja immer gern jedem der es hören oder nicht hören will. Und obwohl ich natürlich über Turnschuhe verfüge, habe ich noch nie zuvor ein Paar ausgewiesene High-Tech-Laufschuhe besessen. Jetzt schon. Quasi wie die Jungfrau zum Kinde.Und preiswert geschossen.

Ich tue mich mit der unruhigen Optik der meisten modernen Sportschuhe schwer. Sie sehen fast alle aus, wie grelle Omagesundheitsschuhe. Am Fuß allerdings sind die, die ich dann doch mitgenommen habe (asics, GEL-Super J33 in Purple/Lime/Raspberry (!!!)), fast nicht zu spüren. Es fühlt sich an, als wäre man irgendwie barfuß, aber mit einem Luftpolster zwischen Fußsohle und dem Boden. Sie sehen schrill und wirr aus, aber das Laufgefühl ist wirklich ziemlich gut. Jetzt müsste ich also wirklich nur noch losschweben.