Montag, 24. Juni 2024

Ausgelesen: Unkaputtbar von Nicole Jäger

Die Frage ist ja immer, was frau der Frau Jäger eigentlich glauben kann. Denn sie hat die Eigenschaft, über angeblich selbst gemachte Erfahrungen so zu schreiben, als habe sie keinen blassen Schimmer, wie sich diese für sie angefühlt haben, bzw. wie ihre Manifestation in der persönlichen Realität ausgesehen hat. Dafür gibt es zwei Antworten: 1. Sie ist eine richtig schlechte Schriftstellerin und kann Erlebtes halt nicht plausibel darstellen. Oder 2. Sie hat das, worüber sie schreibt, nicht wirklich erlebt. Es könnte sich natürlich auch um eine kraftlose Mischung aus beidem handeln. Ich persönlich halte das sogar für ziemlich wahrscheinlich.

In ihrem letzten Buch "Unkaputtbar" (und es ist auf jeden Fall, das letzte, das ich von ihr lesen werde) treibt sie, wie vormals, eine wohlbekannte Sau durchs Dorf, von der sie und ihr Verlag annahmen, dass sie sich trotzdem noch immer ganz gut vermarkten lassen würde. Erst waren es Diäten (geht ja irgendwie immer), dann Body Positivity (da war sie eigentlich ein wenig zu spät auf der Party angekommen) und nun ist sie vorerst bei toxischen Beziehungen gelandet. Das Thema ist natürlich ein rund um die Uhr wiedergekäuter Dauerbrenner - besonders wenn es in den Beziehungen so richtig laut knallt. 

Als nächstes kommt von ihr vermutlich ein Buch über chronischen Schmerz auf den Markt. Das fühle ich irgendwie im großen Zeh. Der Boden dafür wird von der Frau Jäger jetzt schon auf sozialen Medien vorbereitet - mit dem Hashtag #Fibromyalgie. Ich könnte mich irren, aber bisher ist diese Erkrankung in keinem der langatmigen Werke der Frau Jäger je auch nur angedeutet worden. Hinzu kommt, dass in medizinischen Kreisen auch noch immer diskutiert wird, ob es sich hierbei um eine konkrete Erkrankung oder nicht vielmehr um einen individuellen Beschwerdekomplex mit einer Vielzahl von Ausprägungen und nur wenigen klinisch eindeutig zu diagnostizierenden Indikatoren handelt. Das würde sie natürlich zu einer perfekten Grundlage für eine weitere Märchenstunde machen.

Die Frau Jäger und ihre angeblich persönlichen Betroffenheiten sind wie die wirre Frau vor uns in der langen Schlange an der Supermarktkasse, die uns als Geisel nimmt und die Wartezeit nutzt, um über ihr wildes, unordentliches Leben in sprunghafter Reihenfolge zu dozieren. Eigentlich lohnt es sich nicht, zuzuhören, aber trotzdem muss frau sich zurückhalten, um nicht dauernd nachzufragen, wie das denn passiert sein soll, wenn gleichzeitig noch das und das und das passiert ist. Eine logische Reihenfolge in die Lebensstränge der Frau Jäger bringen zu wollen, ist müßig weil unmöglich. Und das ist Absicht. Denn nur im vagen Dunst kann die/der Leser*in auch nur ansatzweise auf einen passenden Holzweg geführt werden, ohne dass es bei vernunftbegabten Erwachsenen pausenlos zu fragendem Stirnrunzeln kommt. Diese Verschleierungstaktik hat sie bereits im ersten Buch mehr schlecht als recht angewendet, um Leser*innen nicht zu klar erkennen zu lassen, dass sie im Grunde keine Ahnung davon hat, wie es sich mit 340 kg lebt.

Auch in "Unkaputtbar" arbeitet sie wieder mit Auslassungen, klischeehaften Versatzstücken und verheddert sich in Ungereimtheiten, Allgemeinplätzen und verblüffenden zeitlichen Eskalationssprüngen. Die Szenen, auf die es ankäme, weil sie nämlich die Gewalt schildern, um die es gehen soll, klingen mitunter so künstlich zusammengezimmert, wie ein öffentlich-rechtlicher Vorabendkrimi. Sie lesen sich so, wie sich das eine*r ausdenkt, der/die mal wieder nicht so recht weiß, wovon er/sie redet: "Ich habe dich so sehr geliebt. Das war das Letzte, was ich hörte, ehe ich den Kampf gegen seine Hände verlor und damit mein Bewusstsein." (S. 62) Auch bemerkenswert: "Außerdem habe er mir meine Verfehlungen einmal aufgeschrieben und sie mir als Mail geschickt. Eine Excel-Datei mit Auflistungen all meiner Schwächen (...) (S. 27). Aber vielleicht lebt die Frau Jäger ja auch wirklich in einer nie endenden, mittelmäßigen Filmschulabschlussarbeit...kann ja durchaus sein.

Wohlgemerkt - das Thema ist: Häusliche Gewalt.

Womit sie sich jedoch auch in diesem Buch treu bleibt, ist die ganz und gar nicht ironische Selbstdarstellung als unschlagbarer Cis-Vamp und Penismagnet. Die Frau Jäger ist jetzt 41. Und nach wie vor will sie uns Loser*innen, die es im Leben bestenfalls auf eine Handvoll substantieller Beziehungen bringen, weismachen, dass sie in ihren relevanten Dating-Jahren nicht nur eine Ehe und eine ganze, unüberschaubare Reihe von gewalttätigen Langzeitbeziehungen untergebracht hat, sondern auch mindestens tausendfach männliches Kleinvieh: "Nicht das erste Sofa, auf dem es so ist. Nicht der erste Mann, mit dem es so ist. Die Orte wechseln, die Namen wechseln, die Teppichäquivalente wechseln, nur die Situationen wiederholen sich wie die schlechteste Version von "Und täglich grüßt das Murmeltier"." (S. 27) Dumm nur, dass sie offenbar wirklich bis zuletzt nichts am Fließband der flüchtigen Männlichkeit gelernt hat: "Männer stehen in meiner Welt für Kraft im positivsten Sinne. Für Schutz. Für Stärke. Für Sicherheit und Halt." (S. 61)

Warum ist ihr das so wichtig, dass wir die Sache mit den Horden von Männern glauben? Na, weil sie trotz aller öffentlich demonstrierter Verletzlichkeit supertoll ist. Viel toller, als wir anderen alle zusammen. Und toll ist in der Welt der Frau Jäger stets diejenige, die am meisten männliche Aufmerksamkeit abbekommt. Das gilt ganz offenkundig sogar für ambivalente und negative Aufmerksamkeit. Selbst mit der wird geprahlt und der Kummer, der dadurch entsteht, wird mal wieder (siehe oben) nach Art eines Film Noir für Arme romantisiert und mit einem zutiefst spießigen Versuch, im Damenklo eines Nachtclubs verheulte Hipster-Melancholie heraufzubeschwören, verharmlost: "Der unwirklichste Ort der Welt ist das Klo in einem Club um drei Uhr morgens. Wenn einem der eigene Kopf vorkommt wie ein gut geschüttelter Cocktail aus gebrüllten Gesprächen (...) und den Dramen einer durchzechten Nacht (...) (S. 31ff).

Und ich kann mir nicht helfen. Ich finde, das ist unappetitlich und im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt unangemessen.

Nein, ich besitze keinen Freifahrtschein, über Dicke herzuziehen, weil ich selbst dick bin. Und NEIN, ich sollte auch kein klischeedurchweichtes und in Teilen regelrecht kitschiges Buch über Gewalterfahrungen in Beziehungen schreiben, bloß weil ich sie (vielleicht) gemacht habe. Nicht, wenn ich anderen Betroffenen damit wirklich beistehen will. Dazu bräuchte es ein anderes, ein entschlossenes und solidarisches Buch.

Im Zentrum dieses Buches steht die Frage, wie es einer so großartigen und toughen Frau wie der Frau Jäger überhaupt passieren konnte, in einer Beziehung über längere Zeit Missbrauch zu erfahren. Damit arbeitet sich die Autorin erwartungsgemäß vorrangig am Unvermögen des Opfers und nicht an den Defiziten der Täter ab: 
"Ich habe mich immer gefragt, was das wohl für Frauen sind (...)" (S. 53)
"Ich, die immer dachte, mir könne so was ja nicht passieren." (S. 54) 
"Warum bin ich also nicht einfach gegangen?" (S.102)
"Ich wusste nicht, dass er mich misshandelt." (S. 105)
"Ich habe mich niemals zuvor als Opfer gefühlt. Keinen einzigen Tag lang." (S. 107)
"Ich passe nicht zum Klischeebild einer Frau, die zum Opfer Häuslicher Gewalt wird." (S. 109)
"Ich lebe nicht in einem Umfeld, in dem diese Form von Missbrauch vermutet wird." (S. 109)
Und so wird der Blick konsequent vom Täterverhalten und dessen Ursprung bzw. Verwerflichkeit abgewandt - einer der Täter kriegt am Ende sogar noch einen Liebesbrief zum Abschied. Ja, ungelogen. Im selben Buch: "(...) und bitte wisse, ich liebe dich sehr." (S. 185)
Wieso sie nicht versteht, DASS ihr passieren kann, was ihr nach eigener Schilderung seit gut 20 Jahren immer wieder passiert, bleibt schleierhaft: "Die Frage, wie es zu all diesen (...) toxischen Beziehungen (...) kommen konnte, ist also nur ein Aspekt meines Weges." (S.150) Dass sie sich selbst hier und da eine Portion Mitschuld rüberschiebt, überrascht hingegen nicht mehr: "Mich macht Liebe nicht blind, sie macht mich ans Debile grenzend dumm." (S. 75). Dass sie eine Vergewaltigung schildert, aber nicht als eine solche benennt, ist schließlich regelrecht verstörend: "Es war schmerzhaft, aber es hat mich nicht kaputtgemacht. Das war's." (S.107)

Das Problem ist, dass die Frau Jäger mit ihren unehrlichen und anti-feministischen Produkten Schaden anrichtet. Auch und gerade bei denen, die ihr ausgerechnet Geld dafür geben, sich gesehen und verstanden zu fühlen. Ein Publikum, das sich z.B. selbst traditionell hasst, weil es aus Frauen besteht, die sich zu dick finden, bezahlt offenbar gern dafür, verunglimpft zu werden. Die Frau Jäger ist nie eine Freundin - sie reißt sich eine menschliche Unbill nach der anderen unter den Nagel, um damit Aufmerksamkeit und im Nachgang wirtschaftlichen Erfolg zu generieren. Innerhalb dieses Vorganges saugt sie ihren Themen Glaubwürdigkeit und Bedeutung aus. In ihrer Selbstbespiegelung bietet sie keine Hilfe, sondern lediglich eitle Held*innensagen, in denen sie mit ihren "Schwächen" nur kokettiert. Wie eine volkstümelnde Politikerin auf dem Schützenfest tut sie so, als wäre sie eine von ihren Zuschauer*innen oder Leser*innen und verspürt offenbar gleichzeitig den Drang, immer wieder Zeichen zu setzen, die klarmachen, dass sie zumindest inständig hofft, mit diesem wenig glamourösen Haufen nicht wirklich allzu viel gemeinsam zu haben. Sie ist ja im Fernsehen, gibt Interviews, schreibt Bestseller, bekommt stehende Ovationen, hat ein Haus in einer teuren Gegend mit einem teuren Sicherheitssystem, Termine mit ihrer Lektorin und ein Einkommen, das so hoch ist, dass es wohl zumindest einen ihrer fünf Millionen Lebenspartner komplett verunsichert hat. Obwohl der angeblich selbst reich und erfolgreich war...aber vielleicht komme ich auch einfach nicht mehr hinterher bei all den Schilderungen über Status und Grandiosität. Von Frau Jäger über Frau Jäger. Wenn es einer wie ihr passiert ist, kann es jeder passieren, in einer Beziehung angeschrien, bedroht, gewürgt und gedemütigt zu werden. Und mit dieser Nachricht fühlen wir uns doch auch gleich alle viel besser, oder?

Wer wissen will, für wie viel wertvoller als alle anderen sich die Frau Jäger hält, kann sich die unsägliche Danksagung an die angeblich beste Freundin zu Gemüte führen und dabei das Bild einer eilfertigen Gesellschafterin vor dem inneren Auge aushalten. Der Dank an die Lektorin - bei all den inhaltlichen und wortwörtlichen Wiederholungen, den fehlenden Satzzeichen sowie den Sturzbächen aus selbstbeweihräucherndem Schnulz und Schmalz - ein Witz. Ja, auch sprachlich ist das Buch unerträglich. 

NH

10 Kommentare:

  1. Liebe Nicola,
    ich muss es zugeben, ich liebe deine Rezensionen und ganz besonders die, wo das Buch quasi in der Luft zerrissen wird.
    Und das soll nun vorbei sein? Nie wieder Frau-Jäger-Roman?

    Bei der Rezension wird man, wie in einem Boot, von seinen Gefühlen hin und her geworfen. Ich schwanke zwischen hämischer Freude und teile deine Wut und Empörung.

    Natürlich ahne ich, wie schwer es sein muss, ein Buch wie dieses komplett durchzulesen.
    Auf der anderen Seite stehen die begeisterten Leserinnen, die Frau Jäger alles abkaufen, auch ein Thema wie häusliche Gewalt.
    Ich habe noch keines dieser Bücher gelesen, weil du es für mich übernommen hast. Danke dafür!

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    1. Lieben Dank für deinen Kommentar. Das macht es die schauerliche Lektüre wert. Aber ja, irgendwie ist es mir natürlich auch ein Bedürfnis, empörenden Mist auch immer mal wieder öffentlich als genau das vorzustellen, was es auch ist.
      Liebe Grüße
      Nicola

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  2. Wie ich mich über jede neue Zeile von dir freue....
    Danke auch für die Rezension, dann muss ich den Kack nicht lesen... tut mir aber auch leid für deine vergeudete Zeit.

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    1. Danke du, für deine liebe Nachricht! Dann war die Zeit ja nicht vergeudet. :)
      Liebe Grüße
      Nicola

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  3. Liebe Nicola,
    sooo schön, wieder von dir zu lesen - auch wenn mich Frau Jäger wirklich überhaupt nicht interessiert. Ich lese diese Art von Bücher nicht.
    Aber du hast mich neugierig gemacht, also hab ich ein wenig gegoogelt. Das Buch 'Unkaputtbar' hat bei amazon überwiegend positive Beurteilungen, 68 Prozent der Kunden (Kundinnen) haben 5 Sterne vergeben. Bei Instagram hat Frau Jäger gut 50.000 Follower (vermutlich Followerinnen). Was sagt uns das? Ich meine das als ehrliche Frage. Warum sind so viele - ich sag's jetzt einfach mal - Frauen, so empfänglich für solche im Grunde frauenfeindliche Lektüre?
    Es ist wie bei der BILD Zeitung. Natürlich kann man sich darüber aufregen, wie menschenverachtend dort geschrieben wird. Aber die Redakteure machen es nicht, weil sie einen miesen Charakter haben (okay, bei manchen stimmt es vielleicht), sondern weil es auf der anderen Seite genügend Leser/Leserinnen gibt, die nach genau dieser Art von Berichterstattung gieren. Also wird die Empörungs-Maschinerie immer weiter befeuert.
    Zurück zu Frau Jäger. Wie gesagt, ich weiß nicht, warum irgendjemand sowas liest oder warum so viele nicht erkennen, welches frauenfeindliche Menschenbild in den Büchern verbreitet wird.
    Meine Antwort darauf ist einfach: ignorieren. Ich lese diese Bücher nicht, ich folge diesen Menschen nicht, weder in den sozialen Medien noch im TV. Wenn eine Frau Jäger merkt, dass sie mit ihrer Masche keine Kohle machen kann, denkt sie sich vielleicht was vernünftiges aus.
    Liebe Nicola, danke, dass du bei deiner Rezension knietief in die Kacke gestiegen bist. Ich freue mich darauf, noch mehr von dir zu lesen - aber bitte nichts mehr über Frau Jäger.
    Liebe Grüße, Suse

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    1. Liebe Suse,
      das ist ja unser Problem, dass ein massiver Anteil unserer Schwesternschaft wenig Bewusstsein für die eigene Herabsetzung hat, bzw. an diese gewöhnt ist. Vielleicht gibt es auch einfach viel zu wenige sichtbare und glaubhafte Alternativen, um sich irgendwo verstanden, gesehen und beraten zu fühlen. Wie dein Kommentar unten ja auch zeigt - es gibt ein wichtiges Thema, das Leben massiv beeinflusst und wir greifen tatsächlich noch immer zu den Quellen, die am Häufigsten im Fernsehen vorkommen. Denn weitreichende öffentliche Ausbreitung (besonders auch in altertümlichen Medien) verleiht noch immer den Anschein von Legitimität.
      Ignorieren funktioniert hier vermutlich nur, wenn die wichtigsten Outlets das (auch) tun. Ich betrachte, diese Rezensionen dann doch noch als Public Service Announcement. ;) Die Rezensionen der anderen Bücher der Frau Jäger werden auch noch nach Jahre jeden Tag von Dutzenden von Leser*innen gelesen. Bei "Fettlogik" sind es sogar noch immer mehr. Ich bin froh, ein paar Teile des Publikums doch noch zu erreichen.
      Vielen lieben Dank für deine Rückmeldungen! Bis zum nächsten Mal am Strand!
      Liebe Grüße
      Nicola

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    2. Liebe Nicola,
      danke für deine Rückmeldung. Du hast natürlich recht: ignorieren ist keine Strategie, die man grundsätzlich empfehlen kann. Es ist nur mein persönliches Mittel, um mich vor dem ganzen frauenfeindlichen Gift zu schützen. Was wir brauchen ist eine öffentliche Diskussion. Danke, dass du dazu immer wieder einen Beitrag leistest.
      Liebe Grüße,
      Suse

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  4. wow, grade habe ich auf sz.de einen Artikel über toxische Beziehungen gelesen. Und was wird am Ende des Artikels als Medientipp empfohlen? Das Buch "Unkaputtbar" von Frau Jäger! Die Süddeutsche Zeitung (!!!) empfiehlt das Buch von Frau Jäger! Jetzt fällt mir gar nix mehr ein.
    Fassungslose Grüße, deine Suse

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  5. Jeder Satz ein Treffer! Ich habe das Buch ebenfalls gelesen und genau dasselbe Gefühl gehabt: Die dort geschilderten zeitlichen Abläufe funktionieren nur, falls Frau Jäger einen persönlichen Warp-Antrieb besitzt und ansonsten sind die Schilderungen angeblich realer Erlebnisse ebenso diffus wie unrealistisch. Nichts passt zusammen, alles widerspricht sich irgendwie, Erkenntnisse gibt es auch keine. Die Figur des toxischen Lovers scheint mir aus mehreren realen gestalten zusammengesetzt. Auch hier Wiederspruch auf Widerspruch: Er scheint verheiratet (nicht mit Frau Jäger) mit anspruchsvollem Job, hat aber Zeit, sie unablässig zu kontrollieren und beschatten.
    Beim Lesen herrschte bei mir daher auch ein ständiges Frustrationsgefühl vor. Die wenigen realistisch anhauchten Passagen waren in sich vollkommen unlogisch und eingebettet in wasserfallartiges Geschwafel gespickt mit Binsenweisheiten und Allgemeinplätzen.
    Das Ganze mutete an wie Zuckerwatte zum Lesen, wie auch schon ihre anderen Werke. Der erste Biss noch ganz nett, dann aber wird es schnell unangenehm klebrig und am Ende ist einem schlecht, bei leerem, übersäuerten Magen.

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  6. PS: als Thema des am Horizont unheilvoll dräuenden nächsten Buches erwarte ich übrigens was aus der Burnout-Themenwolke. Mit erwartbarem Ergebnis. Wir können ja eine Wette abschließen. Aber lesen will ich es auch nicht. Das wird ein ebensolches inhaltsleeres Geschwalle. Möglicherweise aus anderen Büchern der Thematik zusammenkopiert. Und das nicht einmal gut. Okay, jetzt drifte ich in die Besprechung eines noch nicht existierenden Buches ab :)

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