Dienstag, 5. April 2011

Fett in der Sonne

6 Gründe, warum die dicke Dame froh ist, dass es auch gleich wieder kühler wurde:

1. Ich schwitze nicht gern. Punkt. (Schon gar nicht, wenn ich einfach nur so dasitze.)

2. Man bekommt wieder einen Tisch im Straßencafé.

3. Wenn es ohnehin zu kalt ist, um schwimmen zu gehen, muss man sich auch nicht darüber ärgern, dass man im Badeanzug aussieht, wie ein Bohnensack.

4. Die Füße sind am Ende des Tages weniger geschwollen und quellen nicht aus den Schuhen, wie kleine Luftmatratzen.

5. Man kann wieder lange Ärmel tragen, ohne dass einen alle fragen, ob einem nicht zu warm ist.

6. Man kann sich mit einem Buch aufs Sofa setzen, ohne sich als dickes, faules Couchgemüse zu fühlen.

Ich lese übrigens gerade „Die Gerümpel-Diät“ von Peter Walsh. Seine These ist, dass man abnimmt, wenn man seinen Lebensraum...nun, ja - entrümpelt. Würde das wirklich stimmen, müsste ich in den letzten zwei Jahren eigentlich auf Größe 0 geschrumpft sein. Denn seit ich den Haushalt meiner Mutter geerbt habe, habe ich mich buchstäblich containerweise durch vertraute Gegenstände gearbeitet, sie in die Hand genommen, Entscheidungen getroffen und mich am Ende vermutlich von 2/3 getrennt. Aber hin und wieder erinnere ich mich plötzlich an etwas, das ich jetzt gern zurückhätte. Also sollte man meiner Erfahrung nach doch nicht allzu impulsiv an die Sache herangehen, auch wenn die Idee am Anfang ganz gut klingt. Und so richtig geärgert habe ich mich vorgestern, als ich ein Buch suchte, das ich offenbar auch aus Versehen ausrangiert habe: Erich von Dänikens „Beweise“. Ein Sachbuch aus den 70ern – über, jawohl, AUSSERIRDISCHE!

Hm. Genau betrachtet gilt bei der Erforschung extraterrestrischer Besucher und dem Ausprobieren neuer Abnehmkonzepte letztendlich das selbe Grundprinzip:

I want to believe.

Und der Herr Walsh ist „Lebenscoach“ und immerhin mit Oprah befreundet, die ja auch seit Jahrzehnten auf der Suche nach einer Lösung für ihr Gewichts-Hin-und-Her ist. Wäre ich so reich wie sie, dann hätte ich allerdings ohnehin ein Team von cleveren, hübschen Menschen, die mich immer und überall begleiten und anfeuern, sofort Ratschläge parat haben und mich bei Erfolg, ob groß oder klein, an Ort und Stelle angemessen bejubeln. WAS IST EIGENTLICH IHR PROBLEM? ; ) Erstaunlich, nicht wahr? Sie ist eine sensible, kluge Frau. Sie hat die gleichen Probleme, wie wir alle. Und kann sich die Lösung offenbar nicht kaufen.

Also, ich werde mich jetzt erst einmal bei ebay auf die Suche nach „Beweisen“ machen. NH

2 Kommentare:

  1. Interessante Frage. Oprah könnte sich ja wirklich locker tolle Spitzenköche, Diätberater und Personaltrainer leisten. So wie beispielsweise Madonna.

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  2. Ich bin überzeugt, dass sie all das auch hat. Und es trotzdem langfristig nicht schafft. Sie ist vermutlich wirklich der ultimative lebende Beweis, dass emotionalem Übergewicht weder mit Ernährungsberatung noch mit ausgeklügelten Sportprogrammen wirklich beizukommen ist. (Und wann ist starkes Übergewicht nicht emotional?) Madonna hingegen wäre auch ohne Hilfe keine dicke Dame. Dazu ist sie einfach nicht "nett" genug. Da kann man noch ordentlich was von ihr lernen. ; )

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