Sonntag, 24. November 2013

THE UGLY GIRL PROJECT: Ugly Crier / Heulsuse

Was ich jetzt weiß: Ich könnte heutzutage realistischerweise beim Heulen sterben. Ersticken, um genau zu sein. Die Nase komplett zu, und die Kehle auch, weil voller Schleim. Husten und prusten und schniefen und für eine scheinbare Ewigkeit keine Luft mehr. Einsetzende Panik, weit aufgerissene Augen und wildes Wedeln mit Taschentüchern. Dann Gekeuche, als käme ich gerade noch rechtzeitig aus einem Gewässer an die Oberfläche. Heulen, und nicht gegen den übermächtigen Strom der zähen Flüssigkeiten ankämpfen - was für eine Art, sich womöglich selbst in die ewigen Jagdgründe zu befördern.

Ich hatte so lange nicht mehr richtig geheult. Jahre, glaube ich. Nicht, dass ich dazu zu glücklich gewesen wäre. Wohl eher blockiert. Verhärtet. Zusammengerissen bis zum Anschlag. Alles verstaubt und völlig unvorbereitet auf eine plötzliche Sintflut und damit einhergehende Schlammlawinen. 
 
Hinterher war mir allerdings auch nicht viel leichter ums Herz. Obwohl das ja gerade der landläufig erwartete Effekt ist. Alles rauslassen, und dann geht's wieder. Von wegen. Man lässt nichts raus, außer Schnodder. Alles andere ist noch da. Ich war nur unendlich müde - zwar irgendwie betäubt aber mit spaltenden Kopfschmerzen. Selbst die Erleichterung, nicht an sich selbst ertrunken zu sein, war kaum der Rede wert.

NH






© Nicola Hinz 2013

Geschenkt: Blowjob


Für einen Beitrag über den mir in der Hauptsache eher suspekten Siegeszug von "Erotic Fiction" bzw. Porn-Literatur für Frauen habe ich mir Sasha Greys "The Juliette Society" gekauft. Erstens, weil ich hier damit gerechnet habe, wenigstens von Mutti-Porn (50 Schattierungen...Gähn) verschont zu bleiben, und weil in einer Rezension behauptet wurde, die Schilderung des Blowjobs auf Seite 64 allein wäre das Ganze schon wert (ist sie ehrlich nicht). Wie es dem Genre gebührt, ist das Buch im Grundton eisig und gänzlich humorlos, aber natürlich prallvoll mit leicht überschaubaren Sexbeschreibungen, so dass man es sich damit bei Gelegenheit durchaus schon mal ganz gemütlich machen kann. Ich vermute sogar, es wäre ein perfektes Badewannebuch - wenn ich eine hätte. Es handelt sich bei diesem Exemplar um die englische Origininalausgabe, aber es ist sprachlich einfach (allerdings nicht komplett unintelligent). Die Autorin, Sasha Grey, ist heute Mitte Zwanzig und war offenbar schon als Teenager eine äußerst zielstrebige und erfolgreiche Pornodarstellerin.
Warum erzähle ich das alles? Weil ich aus Versehen ZWEI Exemplare ihres Buches bestellt habe. Wer das zweite gern hätte, kann mir bis zum 01.12.2013 eine Nachricht über das Kontaktformular oben rechts schicken. Dann entscheidet das Los. ; ) Die Adresse erfrage ich anschließend bei der Gewinnerin.

UPDATE: Das Buch ist unterwegs an seine Gewinnerin. Vielen Dank an alle, die mitgemacht und ihre Nachrichten geschickt haben. : )

 
NH