Samstag, 22. Oktober 2016

Zurück in die Zukunft



2009 Dinge weniger


Und noch immer arbeite ich daran, Gegenstände auszusortieren und dann angemessen abzugeben und abzuwickeln. Wobei sich in der Zwischenzeit in meinem Wohnzimmer ein regelrechter und buchstäblicher Entsorgungsstau gebildet hat - in Form von 18 aufgestapelten, schwarzen Klappkisten...eine Art temporäres Mahnmal, sich nie wieder so mit emotional überfrachteten Gegenständen und den eigenen Verarmungsängsten einzumauern.

Trotzdem oder gerade deswegen ist der Rest noch immer eine Mammutaufgabe, durch die ich mich Stück für Stück durchwurstle und versuche, angesichts der Tatsache, dass sich mitunter alles so schleppt, stoisch zu bleiben. Räumt man hier aus, entsteht am anderen Ende wieder Chaos. Räumt man da wieder ein, hat man keine Ahnung mehr, wie in den selben Ort vorher mal so viel Material gepasst hat, denn jetzt kriegt man es nicht mehr hin, alles zu verstauen.

Beim Ausmisten bin ich dann auf etwas gestoßen, das mir immer sehr viel Freude gemacht hat, aber wie es scheint, seine beste Zeit wirklich ein für allemal gesehen hat. Ich rede natürlich von... WEIHNACHTSKARTEN! Wovon denn wohl bitte sonst? : )

Ich habe noch eine ganze Kiste voll, aber keine Liste mit würdigen Empfängerinnen mehr. Denn die Zahl der Karten, die ich selbst erhalte, ist in den letzten Jahren so zusammengeschrumpft, dass ich sie an einer Hand abzählen kann. Also, ich rede hier von den echten Karten. Nicht von denen, die ich von Versicherungen und Autohändlern bekomme. Grüße auf Papier, so scheint es, sind einfach zu aufwendig und hoffnungslos veraltet. Meinen geliebten, englischen Weihnachtskartenhalter mit den Hasen, Igeln und Dachsen in wolligen Rollkragenpullovern kann ich mittlerweile nur noch angemessen füllen, indem ich mir die Karten zum Halten selbst besorge.

Weil mir also seit Jahren fast keiner mehr antwortet, verschicke ich auch seit einiger Zeit so gut wie keine Karten mehr. Das Blöde ist halt, dass ich trotzdem noch immer welche kaufe. Ich kann nicht anders. Ich weiß nicht, wie mir geschieht, aber plötzlich komme ich aus Geschäften und  bin ich doch wieder im Besitz eines weiteren englischen (die Briten können das halt besonders gut) Kartensets mit drei Motiven und zwölf Umschlägen zum halben Preis. Hübsches Papier und Weihnachten - das ist eine explosive Mischung, die mir die längste Zeit meinen Aufstieg in die überlegenen Höhen des Minimalismus vermasselt hat. Nun ja - zusammen mit den 2000 Büchern, den Schuhen, Handtaschen, bunten Brotdosen und Bettüberwürfen...

Zurück zum Punkt: Ich werde meine umfangreichen Bestände nun auflösen. Und zwar mit Hauruck und Tücke. Ich verschicke die Karten kurzerhand an meine Leserinnen - also die, die in der Adventszeit einen menschelnden Weihnachtsgruß von mir per Schneckenpost bekommen wollen - und mir zu diesem Zweck ihren Namen und ihre Adresse mitteilen. (Keine Angst - da folgt dann in Zukunft auch keine Werbung für Internatsschulen oder Immobilienmakler.) Schickt mir eure Daten entweder per Mail: office (at) nicola-hinz.com oder über das Kontaktformular oben rechts. Ich würde mich freuen. : )

NH