Freitag, 6. März 2015

Follow me around 18: Stimmen der Vernunft

Respekt.
"Wir haben sehr viele Rückmeldungen dazu erhalten. Wir wurden darauf hingewiesen, dass diese Richtlinienänderung seit langer Zeit bestehende Blogs betrifft. Ein Thema waren auch die negativen Auswirkungen, die dies auf Personen haben könnte, die sexuell eindeutige Inhalte posten, um ihre Identität zum Ausdruck zu bringen. Wir bedanken uns für das Feedback. Wir werden die Änderung nicht umsetzen und stattdessen unsere bestehenden Richtlinien beibehalten." (Nachricht von Blogger)
Und ich bin regelrecht stolz auf Blogger, und noch mehr auf all die Blogger-BloggerInnen, die sich offenbar beschwert, bzw. kritisch geäußert haben. So wie ich halt auch. Aber als ich meine klitzekleine Nachricht schrieb, habe ich es nie im Leben für möglich gehalten, dass Blogger seine Pläne im Hinblick auf "sexuell eindeutige Bilder" womöglich nicht umsetzt. Für einen Augenblick hatten die doch allen Ernstes vor, alle Blogs mit entsprechenden Abbildungen zu "privaten Blogs" zu machen. Ich war ja schon dabei, meinen Umzug von Blogger zu planen und hatte aber auch nicht erwartet, dass der Ansturm der Blogger-User so heftig sein würde. Nun haben in diesem Fall Vernunft, Fairness, Vielfalt und ein freies Internet gewonnen. Ist alles andere als selbstverständlich. Und doch mal ein echter Grund zur Freude! : )
Help wanted
Gisela Enders, die Vorsitzende von Dicke e.V. - dem Verein für die Akzeptanz dicker Menschen, hat ein neues Buch geschrieben - über Strategien zur Selbstakzeptanz für Dicke. Sie ist Coach und Trainerin und bietet ihre Dienste auch explizit für dicke Menschen an, die lernen wollen, sich selbst in ihren runden Körpern zu akzeptieren und mit ihrem Fett Frieden zu schließen. Der Titel des Buches ist "Wohl in deiner Haut", und es wird von ihr im Selbstverlag herausgebracht. Das kostet Geld! Die Lösung ist zeitgemäß und heißt Crowdfunding: Enders stellt ihr Projekt bei Startnext vor und bietet eine Liste von Optionen, wie man ihr Projekt finanziell unterstützen kann. Konkret benötigt sie € 5000,- für das Layout und den Druck des Buches. Für einen Beitrag von € 40,- kann frau sich z.B. einen Platz als Covergirl auf dem Titel des Buches sichern. Für € 15,- kann man das Buch selbst bestellen, das man im Juni dann druckfrisch zugeschickt bekommt. Ich habe mir als Unterstützerin schon mal eine Kopie "gebucht", weil es bekanntlich nur sehr wenige Bücher über dicke Selbst- und Fettakzeptanz auf Deutsch gibt. Und von denen sind noch weniger besonders gut. Wenn Verleger also nicht dafür sorgen, dass mal etwas Brauchbares zum Thema erscheint, dann müssen wir die Sache selbst in die Hand nehmen. Ich bin also sehr gespannt auf "Wohl in meiner Haut" und hoffe, dass die Kampagne schnell noch viele Unterstützerinnen findet. Wenn der Zielbetrag übrigens nicht erreicht werden sollte, bekommt man sein Geld zurück, bzw. Konto oder Kreditkarte werden gar nicht belastet. Hier noch einmal der Link: https://www.startnext.com/wohl-in-meiner-haut

Kauffrausladen


Durch ein Gespräch und eine damit einhergehende Eingebung habe ich mich vorgestern an einen Plan und Wunsch erinnert, den ich schon im Gepäck habe, seit ich ein Kind bin: Ich wollte immer einen Laden haben.Oder so etwas in der Art. Es gibt Dinge, die man zwar aus den Augen verlieren mag, die aber niemals ganz verschwinden. Genau genommen hatte ich natürlich mein Berufsleben lang einen "Laden", denn ich war immer selbständig. (Wenn man mal von meinem Ausflug ins öffentliche Schulsystem als Aushilfslehrerin mal absieht.) Nach besagter Unterhaltung wucherte auf der Fahrt nach Hause im meinem Kopf der atemlose Gedanke, dass man mit Mitte vierzig auf jeden Fall nicht zu alt ist, um geschäftlich noch einmal mit Schwung in etwas Neues zu starten, aber dass man sehr wohl zu alt ist, um womöglich noch eine Ewigkeit damit zu warten. 
Das vorläufige Ergebnis des Daraufherumdenkens ist eine ziemlich klare Idee und ein aus drei Sätzen bestehender "Business Plan", den ich mir wiederum im Auto ins Telefon diktiert habe. Im Augenblick fehlen mir natürlich die Ressourcen zur Umsetzung. Aber wenn man schon mal im Fluss ist, soll man auch etwas Konkretes unternehmen, damit ein Projekt sich gleich am Anfang zumindest auf irgendeine greifbare Weise manifestiert. Und was ich mir leisten konnte, war die Sicherung einer Domain...

Straßendreck

Auf diese Weise stellte ich dann mal wieder fest, wie unendlich vermüllt sie ist, die Datenautobahn. Und wie überfüllt mit unappetitlichen Wegelagerern. Die erste Domain, die ich gern gehabt hätte, war thedress.com. Und ich rechnete natürlich schon damit, dass sie nicht verfügbar sein würde. Ist sie auch nicht. Jemand hat sie registriert und dann einfach nur geparkt - in Form von Internetgerümpel auf einer von Millionen von unsäglichen "Parkseiten". Die Domains sind dann natürlich zu verkaufen - aber ich werde selbstverständlich den Teufel tun. Bei weiteren Versuchen stellte ich fest, dass auch justonedress.com ungenutzt, aber besetzt und ebenfalls zu erwerben ist - für 1.895 Dollar. Ebenso verhielt es sich mit thisisthedress.com, sowie einem weiteren guten Dutzend von Domainnamen, die ich überprüft habe. Nicht verfügbar für echte Vorhaben, sondern als Geiseln genommen. Ganz besonders geärgert hat mit das in den Fällen von fatshion.com und fatshion.de, die beide nicht zu haben sind und doch auch nur zu Internetleichen führen.

Welchen Namen ich nun am Ende angemeldet habe, verrate ich noch nicht. Ich hoffe, irgendwann mal...bald irgendwann mal. ; )

NH