Manchmal kann man in Röntgenpraxen ja auch regelrecht Spaß haben - dann, wenn man zur Mammographie angetreten ist, um "eine mögliche Unregelmäßigkeit abzuklären (d.h. Krebs)“ und die Ärztin einen fragt, warum man überhaupt da ist, man sei doch ohnehin noch zu jung für so viel diagnostische Aufregung.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.
Gerechnet hat man insgeheim seit zwei Wochen mit dem Schlimmsten. Dann bleibt der große Knall, der alles verändert hätte, glücklicherweise aus - und man stolpert aus der neonbeleuchteten Umkleidekabine, verläuft sich vor Schreck noch einmal kurz in den Gängen der Klinik und denkt sich, wofür war das jetzt wieder gut?
War das ein Warnschuss? Oder was? Dass ich nie wieder aufgrund meines Körpergewichts zu einer Risikogruppe gehören will, war ja das eine. Dass man sich möglichst ranhalten sollte, wenn man irgendwann doch noch das Leben führen will, dass man sich wünscht, ist das andere. Man weiß nie, was dazwischen kommt.
Wenigstens habe ich in der Zwischenzeit schon einmal das Kleid gefunden, nach dem ich vor ca. 7 Wochen in einem Anfall von Gwandskühnheit gesucht hatte - in meiner momentanen großen Größe. Ein Kleid, das nicht versteckt, sondern mit einem, wie ich finde, ganz guten Schnitt ordentlich was herzeigt. Und es nicht schwarz, sondern PINK! Ich finde es richtig schön und habe mich wahnsinnig gefreut......und keine zehn Pferde würden mich dazu bringen, in dieser Aufmachung vor die Tür zu gehen!
Ich habe also versucht, mir ein Bild zu machen. Ein neues Bild vom dicken Ich. Da ist es dann vorbeigehuscht, und ich habe sogar noch schnell auf den Auslöser gedrückt. Ist der Göttin sei Dank nicht sehr scharf. Ich frage mich, ob es einfach nur der Schock ist, die Tarnung mal kurz abgelegt zu haben. Und ob man sich daran doch gewöhnen könnte. Ob man es schaffen könnte, sich selbst eines Tages deutlich und klar zu ertragen - und obendrein womöglich zu mögen, was man sieht? Vermutlich nur, wenn man vorher ein ganz anderes Bild verinnerlicht ; ).
Uff, ich freue mich mit Dir, dass die Untersuchung einen positiven Befund ergeben hat!
AntwortenLöschenDieses Schwanken zwischen "ich will mein Leben genießen" und "ich will eine andere, schlankere Figur haben" kenne ich auch. Aber "Genuss" hat man ja als Pummelchen trotzdem nicht wirklich, auch wenn man alles isst, worauf man gerade Lust hat (btw: ich habe gestern eine Pizza gegessen!!! *beicht*). Ob es so einfach ist, fröhlich dick zu sein? Ich glaube, es ist einfacher, abzunehmen. Und gesünder. Damit sind wir wieder bei Deinem Ausgangspunkt.
Ach, Dein Kleid finde ich übrigens ganz toll und ich finde auch, die Frau, die da drinsteckt sieht toll aus. An Deiner Stelle würde ich jetzt auch so nicht vor die Tür gehen, weil: zu kalt! Aber im Sommer: warum nicht? Bis dahin sind wir doch eh' schon 15 Kilo leichter! (heute wieder nur Salat, Obst, Gemüse!!!)
Vielen Dank! : ) Nach Pizza wäre mir heute auch (mit Cheesy Crust), aber dünner ist auf jeden Fall immer besser. Körperlich ohnehin. Aber es ärgert mich eben doch wahnsinnig, wie wenig Übung man darin hat, sich - auch wenn man dick ist - schön zu finden. Und es wird einem von der Welt drumherum ja auch wirklich nicht leicht gemacht.)
AntwortenLöschenIch persönlich frage mich ja dann oft, ob ich mich wirklich dann schön fühlen würde, wenn ich schlank wäre. Wenn man den schlanken Frauen so zuschaut, wie sie dann an jeder Kleinigkeit an ihrem Körper rumkritisieren, dann stellt sich mir schon die Frage, ob allein schlank sein glücklich macht. Dicksein macht definitiv auch nicht glücklich, aber allein mit dem Abnehmen ist es nicht getan. Man muss an sich selber arbeiten und das finde ich das schwierige....
AntwortenLöschenDas ist natürlich auch wahr! Darum bekommt man als dicker Mensch ja auch immer den - absolut richtigen - Rat, man solle das Leben nicht immer auf schlankere Tage verschieben. Erstens kommen die vielleicht gar nicht, und zweitens sind die mindestens so überfrachtet mit Erwartung und Hoffnung wie Weihnachten. Drittens wird man womöglich wieder dick. Meiner Erfahrunmg nach ist ein weniger auffälliger Körper trotzdem die bessere Voraussetzung, um sich ins Leben zu stürzen. Wenn ich da nur an all die Swimmingpools denke, in die ich nicht gesprungen bin... ; )
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