Sonntag, 21. Juni 2015

THE UGLY GIRL PROJECT: I woke up like this





© Nicola Hinz 2015

8 Kommentare:


  1. Also, warum Du diese Fotos unter dem Label "Hässlich" bringst, versteh ich nicht! Ich bin total überrascht von Deinem klaren und weichenund zarten, empfindsamen Menschengesicht, das gefällt mir tausendmal besser als wenn Du es zumalst! Wenn Du so ungeschminkt bist, bist Du "eigen - Artig, geschminkt bist Du "nur" schön. Und außerdem freue ich mich über Dein Blog, immer wieder, Du hast außerordentliche gute Texte! Sei ganz lieb gegrüßt von Margarete

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  2. @Margarete


    Liebe Margarete,

    vielen herzlichen Dank für dein liebes Feedback! : ) Ich komme mit meiner eigenen Art ganz besonders beim morgendlichen Blick in den Spiegel noch immer (und eigentlich auch zunehmend wieder wegen des zunehmenden Alters) ins Schlingern. Manchmal find ich mich ok, dann wieder ziemlich fürchterlich.

    Ich habe deinen Kommentar im Eifer des Gefechts im Auto leider aus Versehen gelöscht, und nun erst selber hier eingestellt. Darum funktioniert vielleicht auch der Graugans-Link nicht mehr, falls da einer war.

    Liebe Grüße
    Nicola

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  3. Ach, weißt Du, irgendwer oder was, welche Macht auch immer, hat uns Frauen in jeder Zeit ein Idealbild aufgezwungen, dem eigentlich keine entsprechen kann. Du bist noch so jung, hast diese unbeschreiblich zarte Haut und doch ist das Überschreiten von 40 so eine angstmachende Marke und Du mußt Dich aus unerfindlichen Gründen zeitweise als "nicht in Ordnung" begreifen,ich weiß leider, wie das ist, mir gings um die 40 genau so. Jetzt werde ich bald 63, meine Güte, und ich gehe allen Spiegeln aus dem Weg, meine Haut ist welk geworden, mein Körper zeigt deutliche Spuren des Verfalls. Ich dachte ein Leben lang, ich sei viel zu dick, jetzt, wo ich alt und dick bin, merke ich erst, daß ich nie dick war, als ich mich dick fühlte. Eine Freundin mit bald 90 (!) sagt mir immer: "ach, bist Du noch jung!" Das ist alles so ein Riesenthema, ich könnt gar nicht aufhören, da drüber zu schreiben, über diesen Ärger, daß wir uns in tausend Schablonen pressen lassen, vor allem, daß dick, krank, alt oder was weiß ich, immer so Zustände beschreiben, die es zu vermeiden gilt, an denen man ja selber schuld ist und sie deshalb beseitigen sollte, so schnell wie möglich.Ja, und warum?...Leider weiß ich auch keinen Ausweg, aberich stelle alles und noch viel mehr in Frage, leider am meisten die Solidarität von Frauen/Freundinnen untereinander, da bin ich fälschlicherweise als Feministin jahrzehntelang von einer selbstverständlichen "Schwesternschaft" ausgegangen, ojeoje...hier ist der normative Druck in jeder Beziehung am größten!
    Aber ich will Dir da nicht so lange vorjammern, ich möchte Dir nur sagen, daß es mir eine ganz große Freude ist, Deine intelligenten Texte zu lesen über die Irrungen und Wirrungen im Lebenskampf und Dein Aufbegehren gegen die jämmerlichen Ungerechtigkeiten und Zuordnungen, mit denen eine es zu tun hat immer und immer wieder...Wenn es auch nur eine virtuelle Hand ist, ich möcht sie Dir reichen, Du bist nicht allein! Und ich hoffe sehr, daß Du Du Dich mal an ein Buch traust,Du hast das Zeug dazu! Liebe Grüsse Margarete

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  4. Das mit den aufgezwungenen Idealbildern finde ich ja nicht wirklich geheimnisvoll. Es ist sicher ein Cocktail aus Quellen, aber ich glaube ja, man kann sie durchaus ziemlich sicher identifizieren und ich bin überzeugt, dass man sie auch ausschalten könnte, wenn – ja WENN – alle (Betroffenen) bei ein paar Grundsätzlichkeiten zusammen halten würden. Aber das ist ja immer das Haupthindernis bei gesellschaftlicher Veränderung. Und da greift natürlich auch das, was du sagst: mit der Solidarität unter Frauen, ebenso wie unter Dicken, steht es oft nicht gut. Sich nichts mehr bieten zu lassen, und sich wenig anzupassen, macht auf viele verschiedene Arten einsam. Und Ärger, der sich oft mit anderen nicht teilen lässt, weil die sich einfach nicht mehr aufregen und ihre Ruhe haben wollen, wird eben auch nicht kleiner. Ich freue mich auf jeden Fall wirklich sehr, dass du mitliest – lass‘ dich drücken!

    Liebe Grüße
    Nicola

    P.S.: Das Buch braucht nur noch eine(n) Verleger(in)…

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  5. Liebe Nicole und liebe Margarete Graugans :-),
    zunächst möchte ich mich bei Margarete dafür bedanken, dass sie sich mit ihrem wahren Alter 'geoutet' hat. Dann kann ich ja auch zugeben, dass ich bereits 57 bin und eine leidenschaftliche Leserin dieses Blogs. Tja, Nicola, das ist jetzt nicht die Zielgruppe, die du dir erhofft hast, oder? :-)
    Ich finde es aber schön, dass (hoffentlich) Frauen jedes Alters diesen Blog leben, denn das Thema Körperlichkeit und Selbstakzeptanz begleiten uns Frauen ja unser ganzes Leben lang. Ich selbst bin laut BMI auch übergewichtig, aber es kümmert mich nicht. Ein Grund liegt vielleicht darin, dass ich seit über 30 Jahren zufrieden verheiratet bin. Ich sage extra nicht 'glücklich', weil Glücklichsein immer nur Momentaufnahmen sind. Aber in einer schönen Partnerschaft zu leben bewahrt einen ein Stück weit vor den typisch weiblichen Selbstzweifeln. Aber jetzt bitte nicht falsch verstehen: ich meine nicht, dass eine Partnerschaft das Allheilmittel schlechthin ist. Vor allem kann man eine Partnerschaft ja nicht erzwingen. Bei mir und meinem Mann war es nun mal so, dass wir uns früh gefunden haben und zusammen geblieben sind. Ich weiß aber sehr wohl, dass das auch ganz anders laufen kann.
    Ich möchte noch etwas zu dem Thema 'Frauensolidarität' sagen. Meiner Erfahrung nach ist das ein Mythos, den es im wahren Leben nicht gibt. Die Frau ist der Frauen größter Feind. Meiner Erfahrung nach gibt es nur allerbeste Freundinnen oder allerärgste Feindinnen. Das Grundproblem ist, meiner Meinung nach, dass wir Frauen nicht gönnen können. Wir Frauen sind es doch, die uns gegenseitig nieder machen und die uns gegenseitig in unerfüllbare Idealvorstellungen treiben. Der Satz 'Eine Frau kann nicht zu dünn und nicht zu reich sein' stammt doch von einer Frau. Und ich habe noch von keinem Mann gehört, dass er diese ungesunden Mager-Models attraktiv und begehrenswert findet. Also, warum streben wir nach diesen unrealistischen Idealen?
    Und nochmal, warum können wir nicht gönnen? Warum können wir uns nicht von Herzen freuen, wenn die Freundin z.B. einen Karrieresprung macht? Warum können wir nicht die verschiedenen Lebensmodelle 'Frau mit Kindern und Beruf' / 'Frau als Single und Beruf' / 'Frau mit Frau' usw. usw. einfach nebeneinander stehen lassen als Ausdruck der bunten Lebensvielfalt? Stattdessen zerreißen wir Frauen uns die Mäuler, wenn eine Frau einen anderen Lebensentwurf hat als wir selbst. Das Thema Akzeptanz betrifft so viele Aspekte.
    Liebe Nicola, nochmal ganz herzlichen Dank für deinen Blog, in dem du uns an deinem Leben, deinem Denken und Fühlen teilhaben lässt und der so unendlich viele Denkanstöße gibt. Du möchtest so gerne die ganze Welt verändern. Ein hehres Ziel. Aber vielleicht hast du schon mehr erreicht als du denkst. Guck mal hier :-)
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sibylle-berg-ueber-den-trend-zur-fuelligen-frau-a-1033950.html
    Liebe Grüße und alles, alles Gute für dich,
    deine Suse

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  6. Hallo Nicola,
    auf diesen Fotos sieht man dein schönes und fein geschnittenes Gesicht. Klar siehst du mit Schminke toll aus, aber hier siehst du auch toll aus.
    Vielleicht sollten wir unsere Wahrnehmung beim ungeschminkten Blick in den Spiegel überdenken. Sehen, wie fein geschnitten eine Gesichtsform ist, das die Lippen klar gezeichnet sind, ....
    Hinspüren, wie sich die Haut anfühlt, wenn man mit den Fingern die Linie von der Stirn zur Nase nachzeichnet,....
    Ich bin ja auch eine, die sich gerne schminkt, weil mir das Herummalen Spass macht aber auch, weil ich das Gefühl habe im Berufsalltag "gepflegter" aussehen zu wollen. In Wahrheit heißt das nichts anderes, als dass man mir nicht ansehen soll, wie es mir geht. Oder ich finde mich nicht hübsch genug.
    Das leicht vortgeschrittene Alter von 47 macht es nicht unbedingt leichter. Was wird dann sein, wenn ich 70 bin?

    Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende
    ganga

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  7. @Suse

    Ich freue mich natürlich auch sehr, wenn viele unterschiedliche Frauen hier vorbeisehen! : )

    Und wenn ich tatsächlich einen Anteil daran gehabt hätte, dass runde Körper plötzlich "in" sind und die Frau Berg sich darüber so richtig grün ärgert, dann wäre ich ausgesprochen entzückt. Wahrscheinlich sollte man die Frau Berg auch mal fragen, warum sie nicht gönnen kann. ; )

    Gönnen können und Solidarität sind vermutlich, wie fast alles, eine Frage der Übung. Und der Vernunft, weil wir alle gewinnen könnten.

    Liebe Grüße
    Nicola

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  8. @ganga

    Danke du, für das nette Feedback! Ich laufe ja tatsächlich oft mit nacktem Gesicht aus dem Haus, weil ich lieber länger schlafe als male ; ), aber davor gucke ich eher nicht mehr in den Spiegel...irgendwie geht das aber auch.

    Ich überlege, ob ich vielleicht auch mal so "einen Monat ohne Spiegel" durchhalten würde, und was man dabei so lernen könnte...mal sehen...

    Liebe Grüße
    Nicola

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