Und NOCH
EINMAL zur Erinnerung (eigentlich kann es ja auch gar nicht oft genug gesagt
werden: Alleinstehende, die von Hartz IV leben, verfügen für die Bereiche
Nahrung, Bekleidung, Wohnungseinrichtung, Gesundheitspflege, Freizeit, Bildung,
Unterbringung oder Restaurants sowie Sonstiges über ein Gesamtbudget von €
276,83*. Michael, mein „Sparcoach“, und ich haben im September nicht wirklich sonderlich sparsam gelebt, aber über
unsere Ausgaben in diesen Abteilungen genau Buch geführt, um einen Eindruck zu
bekommen, wie groß die Einschnitte im Oktober sein müssen, um auf einen grünen
Zweig zu kommen.
Als jemand,
der bisher nicht genau wusste, was sie so im Laufe eines Monats ausgibt, kann
ich mir da nur die Haare raufen. Meine Ausgaben für Nahrung lagen wieder bei €
274,24 (der Hartz-IV-Satz beträgt € 128,46), für Gesundheitspflege waren es €
133,41 (€ 15,55 hätten es sein dürfen) und für Freizeit/Unterhaltung € 117,42
(also ebenfalls weit entfernt von den eigentlich zugestandenen € 39,96). Es gab
nur eine Kategorie, in der ich den Regelsatz nicht mit gesprengt habe: In die
Einrichtung meiner Wohnung habe ich € 25,50 investiert. Also tatsächlich € 1,91
weniger, als ich mit Hartz IV gedurft hätte.
Michael, der Gewohnheitssparfuchs, hat zwar nur € 90,66 für Nahrungsmittel ausgegeben, aber so Kleingkeiten wie etwa der Besuch des Oktoberfests haben seine Rechnung für Freizeitgestaltung und Gaststättendienstleistungen auf insgesamt € 485,23 ansteigen lassen (im Oktober sind wie gesagt nur € 39,96 für Freizeit und € 7,60 für Gaststättendienstleistungen erlaubt). Die Maß Bier kostet auf der Wiesn in diesem Jahr immerhin € 9,40, ein halbes Hendl € 9,90.
Und während Michael in München mit ein paar Freunden seinen Geburtstag
feierte, war ich für vier Tage in London (lasst uns nicht über Hotelpreise
reden), so dass wir beide den September mit einem erheblichen Defizit beendet haben.
Nun aber hat
der Oktober begonnen, und damit die heiße Phase unseres Experiments, denn im
Oktober dürfen die Regelsätze nicht überschritten werden. Michael hat mich zur
Inspiration schon einmal mit einer Liste mit preiswerten Gerichten versorgt:
Reibekuchen, Nudeln mit Spinat-Käse-Sauce, gebackene Kartoffeln mit Quark, Pfannkuchen,
überbackener Toast, etc. Außerdem empfiehlt er, immer eine Grundausrüstung aus
Brot, Eiern, preiswertem Käseaufschnitt, Frischkäse, Nudeln, Kartoffeln und
Marmelade oder Nutella für den Heißhunger auf Süßes im Haus zu haben (bei
diesen Basisprodukten können auch Großpackungen eine gute Idee sein). Beim
Einkaufen selbst ist Disziplin der Schlüssel zum Erfolg: Man sollte sich nie
hungrig oder ohne Einkaufsliste in den Supermarkt aufmachen, denn das geht
garantiert daneben.
Soupy Scream Queen Surprise
Zutaten:
1,5 kg
Hokkaido Kürbis, 500 g Lauch, 6 große Kartoffeln, 3 große Möhren, ca. 300 g gelbe
Zucchini, 1 rote Paprika, 1 große rote
Zwiebel, 1 Becher (Soja-)Sahne, 1 Peperoni (ohne Innenleben), 1 Bund Petersilie,
6 EL Olivenöl, Gewürze (Salz, Pfeffer, Zucker, Curry, Paprika, Knoblauch), 250
ml Rotwein
Alle Zutaten
würfeln (bis auf die Petersilie), nach und nach kurz andünsten (zuerst Zwiebeln
und Lauch, zuletzt Möhren und Kürbis) und dann mit Wein und Wasser (je nach
gewünschter Konsistenz) auffüllen, würzen und ca. 30 Minuten köcheln lassen. Anschließend
ganz kurz mit einem Mixstab durchgehen (ich persönlich habe es lieber „chunky“
statt cremig), Sahne hinzufügen, abschmecken, anrichten und die gehackte
Petersilie darüber streuen.
NH