Ich befinde mich in Woche 14 meines Sitzengelassenwerdens durch den Ex und habe seitdem meine Befindlichkeit hier ja regelmäßig beschrieben. Ich dachte mir, damit höre ich auch nicht so bald wieder auf. : ) Im Moment gibt es ein paar Hauptgebiete, auf denen ich mich um Bewegung und Fortschritt bemühe, oder auf denen ich mich schlicht zur Ablenkung betätige. Als da sind:
Psychische
Gesundheit
Nicht gut.
Dosis erhöht. Könnte pausenlos heulen. Und das ist keine Floskel, sondern wahr.
Damit mache ich gefühlt Rückschritte. Allerdings steigt auch die Wut weiter.
Ich hätte nicht vermutet, dass das eigentlich noch möglich ist. Und Wut
soll ja tragen. Ich stelle sie mir allerdings vor, wie ein
Rettungsfloß, das sich erst noch viel weiter aufblasen muss, um mich sicher
durch das Unwetter zu bringen.
Die Hüfte
Sie schmerzt immer, mal mehr, mal weniger. Und sie sorgt dafür, dass ich mich nun schon seit längerer Zeit mit der Barrierefreiheit an öffentlichen Orten befassen muss, denn ich benötige für meine Behinderung zumindest ein Geländer. Das ist ein neuer Blick auf die Welt. Was ich dabei in ihr erfahre und erkenne, ist - mal wieder - nicht gut.
Ich habe nun einen Termin beim Orthopäden - Ende November.
Haussuche
und Wohnungsverkauf
Die Wohnung ist seit einer guten Woche auf dem Markt und noch nicht verkauft. : ) Dass wurmt mich enorm, denn jetzt, wo ich mich durchgerungen habe, will ich, dass es am liebsten vor drei Monaten schon erledigt gewesen wäre.
Heute habe ich einen weiteren
Bungalow auf dem Land besichtigt. Mit einer erstaunlichen Ansammlung von Wespen
um den Rahmen des Küchenfensters herum, einem Garten voller überwucherter (leerer) Tiergehege und einer Bahntrasse direkt auf dem Hügel über dem Grundstück. Das
Beste am Ganzen war mal wieder das Abendlicht auf der Fahrt. Und viel Himmel
hatten wir auch wieder. (s.o.)
Der Roman
Ich muss mir
endlich einen Ort suchen, an dem ich all die Post-It-Notizen und Servietten
konsolidiere, auf denen ich mir dauernd Notizen mache. Ich habe ein Dutzend Anfangsszenarien.
Die Konzeption und Planung fließen, aber der Prozess ist, wie gerade alles, ziemlich
chaotisch. Ich überlege, doch Agenturen anzusprechen.
Dating
Nun, lasst mich
anhand folgender Begebenheit darstellen, wie es da so läuft.
In meinem
Profil auf einer Dating-Plattform steht u.a.: „Ich mag echte Kerle, die
keine Angst vorm Gendern haben.“
Darauf bekam
ich von einem (nach eigenen Angaben) Zweiundvierzigjährigen ohne Bilder im
Profil folgenden aufgeregten Aufsatz zugeschickt (Rechtschreibfehler und leicht
entglittene Syntax wurden wie im Original belassen):
„Ich weiß nicht
ob man darüber lachen oder weinen soll. Du bist doch eine erfahrene, gebildete,
kunstliebende und wie es scheint unabhängige Frau. Wie kann man dennoch auf
diesen Zug aufspringen? Ich wollte Dich schon öfter anschreiben aber deine woke
Ideologie macht es einem echt schwer.
Gerade Literaturliebhaber
die mit der Schönheit der Literatur bewandert sind sollten so etwas wie gendern
verachten und intelligent genug sein das dies keine Toleranz schafft und sich
niemand außer 1-2 Prozent die eher an einer Identitätsstörung leiden,
anspricht.
Entschuldige
das ich mich so auskotze aber das sind so schlimme unnötige First World
Problems und ich fand es schade das so eine Frau wie Du darauf so einen Wert
liegt.
Sorry, ich bin
eigentlich sehr lieb und vor allem ein sehr toleranter Mensch. Sehr Integer.“
Meine Antwort: „Heul
doch.“
Frau ist offenbar
nirgendwo sicher vor homo- und transphoben Männerrechtlern. Da ist frau im
Dating-Zirkus dann schon froh, wenn sie es nur mit ganz normalen luschigen Idioten zu tun kriegt,
die vor dem ersten Telefonat auf dem Sofa einschlafen. Ganz ehrlich – dass passiert
mir jetzt regelmäßig, dass sich ein Mann nach dem verpasssten Termin so dafür entschuldigt. Das, oder sie hatten Rücken und konnten nicht aufstehen. Lügen
die alle? Oder liegt das daran, dass die Typen jetzt auch alle sieben Jahre
älter sind und ohne Ende schwächeln?
NH