Donnerstag, 31. März 2011

Auf das Monster in dir!


Wo wir nun gerade beim Thema waren: Hier kommt der passende, (fast) blutrote Smoothie, um das Monster hinter der harmlosen Moppelfassade hervorzulocken! ; )

Rote Drachendame

1 Drachenfrucht
1 Banane
100 Blaubeeren
300g Erdbeeren
400g Wassermelone
50 ml roter Traubensaft
3 EL Ahornsirup
Vanillemark aus ½ Schote

Ergibt drei Portionen.

NH

Mittwoch, 30. März 2011

Bitter macht lustig


In einem Zeitungsartikel las ich von einer jungen Frau, die erzählte, wie sie mithilfe einer Therapie erfolgreich ihren Zwang „emotional zu essen“ überwunden hat. Und sie hat, ohne Diät, 17 kg abgenommen. U. a. hat sie hierbei auf ein altbekanntes Mittel zurückgegriffen und Zettel mit Affirmationen in ihrer Wohnung verteilt. Auf ihrem Kühlschrank steht beispielsweise:„Was du brauchst, wirst du hier drin nicht finden. Was brauchst du?“

Wir wünschen ihr natürlich viel Glück. Aber an der Stelle waren wir alten dicken Damen natürlich selbst schon eine Million Male. Mindestens. Auf ihrem Eisfach steht übrigens „Wächter“. Ohne zugegebenermaßen den Hintergrund hierzu zu kennen, weckt das Wort an diesem Ort (und nicht nur dort) bei mir Assoziationen, bei denen es mir wahrlich kalt den Rücken runter läuft. Der Kühlschrank als Grotte des Schreckens. Und des emotionalen Verirrens. Der Terror des Schokoladenpuddings. Rette sich wer kann. Und dabei wollte ich doch nur Fisch für Kasimir auftauen.

Was brauche ich? Statt Tiefkühlpizza?...Na, wie viel Zeit haben Sie denn mitgebracht?

ICH BRAUCHE mehr Anerkennung, mehr Lob, mehr Energie, mehr Mut, mehr Erfolg, mehr verkaufte Bilder, mehr Schlaf, weniger Dreck in der Wohnung, mehr Konzentration beim Schreiben, Gesangsunterricht, meine eigene Galerie, einen schwulen besten Freund - und als kleine Erste-Hilfe-Maßnahme einen Anruf von George Clooney.

Ohohoh…Da fangen selbstverständlich gleich alle Sirenen an zu schrillen! UNREALISTISCHE ZIELE!!! UNREALISTISCHE ZIELE!!! Das kann ja auch nichts werden! Nach all der Zeit und Aufklärung weigert sich die dicke Dame noch immer, sich nur Ziele zu setzen, die sie auch erreichen kann. So wie morgens aufzustehen. Oder nicht mit dem Koksen anzufangen. UND DA HABEN WIR ES DOCH SCHON WIEDER: Sie nimmt das alles ja auch nie ernst!!! Und sie isst ihr Abendbrot noch immer nicht vor 18 Uhr. Dann soll sie doch bitteschön fett bleiben!!!

Tja, Tschuldigung, aber so bin ich…Und was is‘ nun? Wo krieg‘ ich das alles jetzt her, was ich eigentlich brauche? Und wovon ich sogar glaube, dass es mir zusteht? (Siehe „Primaballerina-Moment“) Insbesondere mit reglementierter Zielsetzung?

Nun hatte die junge Frau da auch Zettel an ihren Wänden, die mir wirklich so gut gefallen haben, dass ich mir gleich auch mal wieder ein paar davon gemacht und aufgehängt habe – darauf steht schlicht und ergreifend „Ich“. Sich aus Fremdbestimmung und der Gutmütigkeitsfalle zu lösen, ist vermutlich nach wie vor das Wichtigste, was viele Dicke für sich erreichen sollten.

Ist natürlich aber auch eine Frage der Persönlichkeit, wie weit man hier wirklich gehen kann. Ich meine, was wenn es nicht nur darum geht, ob man es endlich mal schafft, sich erfolgreich dagegen zu wehren, die Girlanden fürs Kindergartenfest basteln zu müssen? Was, wenn ich stattdessen entscheiden muss, ob ich lieber essen oder Amok laufen soll? Und solche Tage sind gar nicht so selten, oder? Ach komm, erzähl‘ mir doch nichts. ; )

In letzter Zeit, gewöhnlich beim Autofahren, schießt mir immer öfter dieses Bild von einem drahtigen, sabbernden Weltraummonster (so eins wie das in „Alien“), das sich aus einem Fatsuit schält, in dem es sich bisher zusammengekauert versteckt hat, durch den Kopf. Und das Bild wird begleitet von einem Gefühlsmix aus tiefer Freude und erheblicher Nervosität. Wie „garstig“ müsste ich wirklich werden, um mich gegen das, was ich im Leben NICHT will, so wirksam zu verteidigen, dass ich als Konsequenz tatsächlich ganz von selbst dünner werde? Und was, wenn es klappt, und man im Verlauf dieser Entwicklung ungefähr den Beliebtheitsgrad einer Lady Death erreicht hat? Vielleicht sollte für das zu entwickelnde Traumkleid vorsorglich schon einmal ein Säbelgürtel mit eingeplant werden. Aber solche Sorgen mache ich mir natürlich nur, weil ich keine Lady Death bin (nicht einmal ansatzweise).

So einiges, was erleichtert, wird bei Dicken nicht gern gesehen. Egoistisch zu sein, oder gar ungehalten, ist das eine. Sind sie im Stande, ihrer dicken Existenz mit all ihren Tücken, Enttäuschungen und Widersprüchen zu viel Komisches abzugewinnen, werden ihnen Zynismus und Verbitterung unterstellt. Dazu habe ich mich selbst übrigens auch schon gelegentlich verstiegen. Dabei gibt es kaum etwas, das mehr befreit, als Humor und Ehrlichkeit. Doch während sie gefälligst nicht zu laut über ihr fettes Problem lachen sollen, dürfen Dicke auch nicht darüber jammern, denn sie sind ja schließlich selber Schuld an allem. Als netter, friedfertiger Moppel habe ich mir in meinem Leben so viel Gejammer von Menschen angehört, die sich selbst ihr Ohr eher abschneiden würden, als es mir zu leihen, dass ich vor ein paar Tagen fand, ich hätte jetzt endlich was gut. Im Zuge meiner Häutung habe ich beschlossen, dass fortan zurückgejammert wird. Stoff gab es ja genug. Was soll ich sagen…es war die helle Freude. Und letztendlich eine ziemlich kurze Unterhaltung. NH

Sonntag, 27. März 2011

Der Plan


Hab‘ ich schon einmal die Geschichte erzählt, wie ich bei Gerry Weber in der Abteilung für große Größen mit einer Jacke und zwei Hosen auf dem Weg in die Anprobe war – und mir die Verkäuferin „viel Glück“ gewünscht hat?...

Der verbale Gegenschlag kam, wenn auch unbeabsichtigt, von der Freundin der dicken Dame in der Kabine neben mir. Wir beide drehten uns glücklos vor der Gemeinschaftsspiegelwand, und sie verkündete lauthals und kopfschüttelnd: „Das sieht hier doch irgendwie alles aus, wie Beerdigung in der Provinz.“ Die Frau war ein Genie! War ja eigentlich kein richtiger Satz - und ergibt scheinbar keinen Sinn. Trotzdem weiß man genau, was gemeint ist.

Die Aussage erinnerte mich an eine Postkarte mit einem alten Schwarzweißfoto eines braven, mondgesichtigen Mädchens vom Lande (so die Annahme), mit stämmigen Beinen in dicken, glänzenden Strümpfen - den Sonntagshut auf dem Kopf und die Handtasche auf dem Schoß fest im Griff. Sie sitzt dort, platziert vor einem Bücherregal, wie bestellt und nicht abgeholt. Die Unterschrift lautet: „Nichts macht dich so fertig, wie deine Heimatstadt.“ Scheint auch keinen Sinn zu ergeben. Und trotzdem fühlt jeder, dass das auf jeden Fall die Wahrheit ist. (Auch wenn man nicht vom Lande kommt. Die innere Provinz ist überall.) Man ist, was man glaubt zu sein. Und was man glaubt zu sein, hat man sich oft nicht selbst ausgedacht. Das hat einem die „Heimatstadt“ ungefragt in den Koffer gepackt. Den schleppt man mit sich herum, bis man ihn womöglich eines schönen Tages öffnet und feststellt, dass man so nicht eine Sekunde länger tot überm Zaun hängen will.

Ich habe einen Plan. Diät hin oder her – ich werde selbst das Kleid entwerfen, das ich wirklich will, und das wirklich sagt, wer ich bin. Und dann lasse ich es nähen, so dass es mir ganz genau passt…Und dann zeige ich es her.

Ohne weitreichende Expeditionen in den eigenen Dschungel wird dieses Kleid allerdings nicht herzustellen sein. Wie gut kennt man überhaupt seine dicke Welt, wenn man sich selbst eigentlich immer lieber nur als Gast dort betrachten würde? Wenn ich wüsste, dass ich ohnehin nie mehr schlank sein werde, was würde sich ändern? Würde man sich dann endlich, so wie man halt ist, im überfüllten Freibad vom Dreimeterturm stürzen? Mit flatternden Oberschenkeln, gleißend angestrahlter Orangenhaut - und allem?

Und wenn ich jetzt ein Kleid wäre, wie sähe es aus?

Meine Güte, so schöne Fragen, die ich nie wirklich für mich beantwortet habe…Ich glaub‘, das wird spannend.

Aus gegebenem Anlass (und der Ausgewogenheit halber) habe ich mir erlaubt, wiederum noch schnell eine neue Liste zu erstellen – diesmal:

6 Gründe, warum es manchmal gar nicht so schlecht ist, eine dicke Dame zu sein:

1. Gut mit Eigenfett unterpolsterte Gesichter sind oft noch ganz schön glatt, wenn andere sich schon zusammenfalten.

2. Trotzdem wird kaum eine andere Frau auf der Welt einen als Konkurrenz betrachten, es sei denn, sie ist so dick, wie man selbst.

3. Es ist absolut möglich, sich einen ganzen Samstagabend in eine Bar auf dem Kiez zu setzen, ohne auch nur eine dumme Anmache ertragen zu müssen.

4. Man kann in den meisten Boutiquen selbst dann keinen immensen finanziellen Schaden anrichten, wenn man es sich fest vorgenommen hat.

5. Man wird immer unterschätzt. Das kann nützlich sein.

6. Und man wird grundsätzlich für freundlich gehalten. Das kann erst recht nützlich sein. Und sorgt für Überraschungen ; ).

NH

Dienstag, 22. März 2011

Brustbild

Manchmal kann man in Röntgenpraxen ja auch regelrecht Spaß haben - dann, wenn man zur Mammographie angetreten ist, um "eine mögliche Unregelmäßigkeit abzuklären (d.h. Krebs)“ und die Ärztin einen fragt, warum man überhaupt da ist, man sei doch ohnehin noch zu jung für so viel diagnostische Aufregung.

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.

Gerechnet hat man insgeheim seit zwei Wochen mit dem Schlimmsten. Dann bleibt der große Knall, der alles verändert hätte, glücklicherweise aus - und man stolpert aus der neonbeleuchteten Umkleidekabine, verläuft sich vor Schreck noch einmal kurz in den Gängen der Klinik und denkt sich, wofür war das jetzt wieder gut?

War das ein Warnschuss? Oder was? Dass ich nie wieder aufgrund meines Körpergewichts zu einer Risikogruppe gehören will, war ja das eine. Dass man sich möglichst ranhalten sollte, wenn man irgendwann doch noch das Leben führen will, dass man sich wünscht, ist das andere. Man weiß nie, was dazwischen kommt.

Wenigstens habe ich in der Zwischenzeit schon einmal das Kleid gefunden, nach dem ich vor ca. 7 Wochen in einem Anfall von Gwandskühnheit gesucht hatte - in meiner momentanen großen Größe. Ein Kleid, das nicht versteckt, sondern mit einem, wie ich finde, ganz guten Schnitt ordentlich was herzeigt. Und es nicht schwarz, sondern PINK! Ich finde es richtig schön und habe mich wahnsinnig gefreut......und keine zehn Pferde würden mich dazu bringen, in dieser Aufmachung vor die Tür zu gehen!


Ich habe also versucht, mir ein Bild zu machen. Ein neues Bild vom dicken Ich. Da ist es dann vorbeigehuscht, und ich habe sogar noch schnell auf den Auslöser gedrückt. Ist der Göttin sei Dank nicht sehr scharf. Ich frage mich, ob es einfach nur der Schock ist, die Tarnung mal kurz abgelegt zu haben. Und ob man sich daran doch gewöhnen könnte. Ob man es schaffen könnte, sich selbst eines Tages deutlich und klar zu ertragen - und obendrein womöglich zu mögen, was man sieht? Vermutlich nur, wenn man vorher ein ganz anderes Bild verinnerlicht ; ).

Freitag, 18. März 2011

Und jetzt ALLE!

Man „weiß“ ja schließlich, dass Sport gesünder ist als kein Sport. Muss doch so sein. Man wird zumindest kaum einen Hausarzt finden, der einem das nicht erzählt. Und die Erfahrung, die man macht, wenn man sich regelmäßig aufrafft, ist, dass man sich meistens danach und auch längerfristig besser fühlt. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wissenschaftlich überzeugend gesichert ist all dieses aber offenbar nicht.

Wenn man sich in letzter Zeit so umsieht, dann mehren sich scheinbar eher die wissenschaftlichen Hinweise, dass es für die Lebenserwartung vollkommen schnuppe ist, wie vehement einer die Hufe schwingt (zumal die ganze Verlängerung aus meiner Sicht ohnehin nur ein attraktiver Anreiz ist, wenn die Menge der gewonnenen Jahre nicht genau der Zahl entspricht, die ich für eben dafür im Fitnessstudio verbringen muss), und dass Sport nicht sportlich macht, sondern dass in Wahrheit Leute, die ohnehin sportlich und gut drauf sind, einfach gern viel Sport treiben.

Und andere vielleicht eher nicht. So wie ich. Für mich war und ist Sport immer ein Angang. Es sind also vermutlich gerade Leute wie ich, die beim Sport Gefahr laufen, sich was zu zerren, was zu brechen oder mit einem Herzkasper auf der Matte zu enden. Und darüber hinaus ertrage ich seine Ausübung grundsätzlich auch weiterhin nur mit lauter Musik im Ohr.*

Warum dann überhaupt Sport? Zwei Gründe: 1. Man weiß halt doch nicht so genau, wer am Ende Recht behält. 2. ICH WILL BESSER AUSSEHEN.

Also trete ich weiter in die Pedale und schwinge hier und da eine Hantel. Am besten 1x am Tag für mindestens 30 Minuten. Schaffe ich nicht immer, ist auch klar.

*Meine momentanen Work-out Top 5:

1. Jeffree Star: Beauty killer



2. Dragonette: I get around

3. Nicole Scherzinger -- Poison

4. Avril Lavigne: What the hell

5. The Bird And The Bee: I hate camera

NH

Häutungen


Also, heute Nachmittag habe ich dann mal meine Jeans-Sammlung aus den Tiefen des Kleidungsschrankes ans Licht der Wahrheit gezerrt. Ich besitze von 46 bis 38 in fast jeder Größe mindestens ein Exemplar – allerdings ist aus irgendeinem Grunde in 40 keine mehr dabei (?)…Wie dem auch sei, wo wir gerade darüber gesprochen haben - ich habe es versucht, und es hat auch geklappt: Ich habe mich in eine, zugegebenermaßen vergleichsweise gemütliche, Ulla-Popken-46 gezwängt. In bestimmten Phasen ist es ja dann immer die Frage, in welche Richtung man das Fett erfolgreich verschieben kann, um den Reißverschluss zuzukriegen. Ich mache dann auch irgendwann ein Foto - sobald ich es nicht nur schaffe, die Hose zu schließen, sondern dann auch in der Lage bin, vom Bett aufzustehen, ohne dass ich blau anlaufe und mir die Augäpfel fast aus den Höhlen ploppen. NH

Dienstag, 15. März 2011

Nachtrag

Hm, das lässt mich nun doch nicht los. Was für ein Abnahmeergebnis könnte man wohl selbst in 9 Wochen erzielen? Ohne Drill Instructor, Almluft, Swimming-pool im Keller und öffentliche Demütigung auf der überdimensionalen Wiegestation? Von Größe 48 auf 46? Das müsste doch zu schaffen sein. Oder gar 44?... ; )

Shake it like a Polaroid picture!


Manchmal klappt was und man fragt man sich, warum man das nicht schon viel eher so gemacht hat. Wenn mir klar gewesen wäre, wie viel leichter es mir das Leben macht, mein Obst durch die Mangel zu drehen und dann zu trinken, wäre ich natürlich schon längst in die heimische Smoothie-Produktion eingestiegen. Und es funktioniert – wie bei jeder Diät läuft am Anfang dankenswerter Weise das überflüssige Wasser ab, so dass man sich schnell ein bisschen leichter fühlt.

Hier noch einmal die Regeln für meine Diät: Vollkornbrot ist erlaubt: 2- 3 Scheiben pro Tag. Magerquark fürs Brot ist erlaubt. Bis zu 2 EL Rapsöl sind erlaubt – für das Salatdressing. Der Rest ist Gemüse oder Obst. Gekocht wird nicht. Gesüßt wird, wenn überhaupt, sparsam und nur mit Ahornsirup oder Agavendicksaft. Kaffee (mit fettarmer Milch) gibt es nur in ABSOLUTEN NOTFÄLLEN. ; )

Das hier ist das Rezept für mein heutiges Mittagessen, frisch aus dem Mixer versteht sich:

Candybeach Smoothie Nr. 1:

SKINNY MAMBA

3 Kiwis
1/2 Birne
1/3 Banane
Saft von 1 Zitrone
2 EL Ahornsirup
4 – 5 Blätter Minze
1 Hand voll Eiswürfel

Ach ja, statt Schokolade gibt es nun ein anderes „guilty pleasure“. In den Alpen, 2300 Meter über dem Meeresspiegel, hatten die Teams der neuen Staffel von „The Biggest Loser“ (Kabel 1) offenbar 9 Wochen Zeit, um so viel wie möglich abzunehmen. Aha, Elena und Peter wogen damals zusammen 363 kg. Denkwürdigster Moment bisher war vermutlich die Einleitung des Trainers vor dem Sportprogramm: „Wenn einer kotzen muss – egal. Machen wir weg.“ Was denn?...Man kann halt nicht dauernd Kierkegaard lesen. Aber wer ist denn bitte diese fürchterliche Moderatorin? Regina Halmich? Du liebe Güte.

NH

Sonntag, 13. März 2011

Pimp my goals!


Die erste Frage war: Wie dringend willst du wieder schlank sein?

Die Antwort war: Eigentlich will ich kaum etwas mehr als das.

Die zweite Frage war: Und wie bereit bist du, das zu tun, was dafür nötig ist?

Und die Antwort war: Tja, was weiß denn ich…Eigentlich…überhaupt nicht.

KABUUUMM!!! Soviel zu der dusseligen Binsenweisheit, man müsse halt nur wollen. Damit, so schien es für einen Moment, wäre der Drops eigentlich gelutscht! Die Klappe zu! Der Affe auf dem Weg nach Disneyland! Eine spontane Auswertung der Situation legte nahe: 1. gemütliche Hosen kaufen, 2. gesundheitlich auf mein Glück hoffen, 3. alle zu kleinen und unbequemen Kleider auf den Flohmarkt tragen und 4. die ganze Diät-Geschichte ein für allemal abblasen. 5. Füße hochlegen. 6. Sich an dem erfreuen, was man so hat. Was für eine hübsche Vorstellung.

Ist kein gutes Zeichen, den ersten Durchhänger schon VOR Beginn der Diät zu haben…

Aber was für eine erstaunliche Lücke zwischen Wunsch und Motivation. Deren Ausmaß war mir so nicht bewusst. Ich wusste auch nicht, dass solch eine Konstellation möglich ist. Wie soll man das überwinden, wenn man nicht einmal mehr am Anfang wacker losmarschiert? Um die Sache noch zu retten, muss man entweder die Aussicht, für die kommenden Monate Diät zu halten, attraktiver machen, oder das angestrebte Ergebnis muss NOCH überzeugender werden. Beides ist mit erheblicher mentaler Anstrengung und Einfallsreichtum verbunden. Vielleicht hilft es, mal wieder eine kleine Liste zu schreiben?

Warum will ich abnehmen? Und wie wär’s auch gleich mal mit ein paar HÖHEREN ZIELEN?

1. gesundheitliche Risiken entschärfen
Das stand vor 6 Jahren, wenn überhaupt, ganz unten auf der Liste. Aber die Vorstellung, dass mir das Übergewicht nicht nur ohnehin einen erheblichen Teil meiner Lebenszeit vermiest hat, sondern mich zu guter Letzt auch noch in die ewigen Jagdgründe befördert, macht mich so wütend, dass es sich jetzt so anfühlt, als ob mir der Ärger tatsächlich neuen Schwung geben könnte.

Aber wo war ich…ach ja, die Liste…

2. mehr Beweglichkeit
3. mehr Selbstbewusstsein
4. Annäherung / Frieden mit dem eigenen Körper schließen
5. mehr Mut zu Veränderung
6. Kleider!
7. Strände!
8. Männer!

Was die Durchführung der Diät betrifft, so arbeite ich übrigens gerade an meinem ersten offiziellen Candybeach Cocktail-Rezept. Ich sage nur: Happy Hour 24/7. NH

Samstag, 12. März 2011

Zwischenruf

Also, so wird das jetzt schon mal gar nix. Brauche einen Entsafter.

(Für kurze Updates zwischendurch, wenn ihr Lust habt, könnt ihr mich auch bei Twitter finden. Ich bin schon seit Jahren ein Fan der kreativen Möglichkeiten des Microbloggings (bisher zumeist auf Englisch und auch nicht vorrangig zum Thema Diät, aber jetzt wird die dicke Dame auch dort vermehrt anwesend sein). Mit 140 Zeichen pro Nachricht kann man ja grundsätzlich viele interessante Dinge machen (sogar Kurzgeschichten schreiben), aber natürlich auch nur Hallo sagen : )).

@candynh

Donnerstag, 10. März 2011

Sexismus aus dem Ei


300 Gramm Schokolade schreibt die Schokoladendiät vor. Das ist eine Tafel pro Mahlzeit. Oder jeweils 5 Ü-Eier. Nun hat ja wohl keiner ernsthaft geglaubt, dass ich mir DIESE Gelegenheit entgehen lassen würde. Und wer nur noch Schokolade essen darf, der kann ein wenig „Spannung und Spaß“ dazu am Ende gut gebrauchen.

Es kann aber auch passieren, dass einem vor Ärger der Appetit komplett vergeht (gut, war im vorliegenden Fall jetzt nicht so schlimm). Trotzdem: In drei von fünf Eiern waren – es mag einen verwirren, aber es ist halt wie es ist – Eber in weißen Kitteln. Jawohl, und Namen hatten sie auch: Antonio Aldente, Willi Chili und Brunold Brutzel. Der erste Gedanke, den ein Mädchen Ende dreißig hat, ist: „Was zur Hölle soll das denn?“ Dann erfährt sie aus dem Broschürchen, dass es sich hier um „handbemalte“ Mitglieder eines von zwei „Küchen-Spitzenteams“ handelt, die sich offenbar in einem Kochduell gegeneinander befinden. Wildschweine kochen gegen Hausschweine. Das gesamte Set würde aus 9 Figuren bestehen. Was daran wirklich bemerkenswert ist, ist folgendes: Nicht ein einziges von den Schweinen ist weiblich. Nicht einmal kellnern dürfen die Mädels, das macht Toni Tataaa schon. (Vermutlich aber nur so lange, bis er seine eigene Wedding-Planner-Dokusoap bekommt.) Was will die Firma Ferrero uns Mädchen wohl damit sagen? Also, eigentlich lässt das Ganze nur eine Interpretation zu: Männer sind Schweine und gehören an den Herd…

Oder sollte es etwa doch eher heißen, dass Frauen in der Welt des Ü-Eies gar nicht so recht existieren?

Angesichts der Tatsache, dass die Hälfte der Weltbevölkerung weiblich ist, hätte die sich wundernde Laiin den Schluss gezogen, dass auch ungefähr die Hälfte der Ü-Eier bei weiblicher Kundschaft landet. Eine kurze Recherche ergab allerdings, dass weibliche Figuren in den Sammeleditionen immer die Ausnahme sind. Aha. Riecht nach Diskriminierung. Und schreit nach Boykott. Ein Ü-Ei hat ca. 113 Kalorien. Kann man getrost einsparen. ; ) NH

Hattu Möhrchen?

Die Entscheidung ist gefallen. Ab überübermorgen werde ich den Pfunden im wahrsten Sinne des Wortes wieder zu Leibe rücken – und zwar mit einer Rohkost-Diät, allerdings in einer Abwandlung, die zwei Scheiben Vollkornbrot und fettarme Milchprodukte erlaubt. Warum ab jetzt Rohkost? Na ja…in erster Linie, weil ich zu faul bin zu kochen…Was denn?! Das ist die blanke Wahrheit. Außerdem hatte ich in letzter Zeit auch nicht viel Glück in der Küche. Ruß wegzuputzen ist eine echte Höllenarbeit. Und man mag sich noch so lebendig fühlen, wenn der Rauchmelder anschlägt – es ist Zeit für Akzeptanz und Veränderung. Rohes Gemüse und Obst – Ballaststoffe und Vitamine, dass es nur so kracht. Ich kann es kaum erwarten. ; )



Warum also noch zwei Tage, bis der Spaß beginnt? Weil es auf dieser Welt nur eine Sache gibt, die ich lieber mag, als rohen Broccoli: Natürlich – das war leicht zu erraten – SCHOKOLADE! Und am besten ganz viel davon. Darum werde ich sie wenigstens auch einmal ausprobieren, die Schokoladendiät. Nichts als Schokolade, morgens, mittags, abends. Klingt wie der Himmel auf Erden, und soll trotzdem Kilos killen. Gesund ist sie nicht. Und meine Vermutung ist leider auch, dass man die Einspurigkeit schon nach wenigen Tagen nicht mehr ertragen kann. Zumal gefüllte Schokoladen verboten sind. Aber das wird sich zeigen. 300 bis 400 Gramm sind pro Tag eingeplant……

Hmmm……ich frage mich gerade, wie viele Kinder-Überraschungseier das wohl sind… NH

Dienstag, 8. März 2011

Schocktherapie

Jahaaa…ist ja auch gut jetzt! Ich hab‘ es ja gehört! Und gesehen auch – die dicke Frau auf dem Plakat in der Praxis meiner Frauenärztin hat ein mindestens trillionenfach erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Ernsthaft, da wäre sie schon besser dran, wenn sie rauchen oder trinken würde, die dumme Gans. Aber Östrogen sammelt sich im Fettgewebe an. Und Östrogen ist offenbar der Teufel selbst. Und mich hat meine Ärztin jetzt erst einmal zur Mammographie geschickt.

Und das ist ja längst noch nicht alles, denn Übergewicht ist nichts für Feiglinge: Dicke bekommen angeblich häufiger als Dünne Diabetes Typ 2, Gallensteine, Bluthochdruck, Lungenembolien, Arthrosen in den Knien und sonstwo , chronische Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen, Alzheimer, Gicht, Sodbrennen, Schlaganfälle, Herzinfarkte, Fettstoffwechselstörungen, und natürlich Krebs - Krebs wohin man nur schaut. Bei Operationen von dicken Patienten geht übrigens auch leichter mal was daneben. Kurzum, die Aussichten sind schlecht – wir werden aller Voraussicht nach sterben. Blöd nur, wenn das jetzt passieren würde, bevor ich in mein Jaguarkleidchen passe. Und ich will auch nicht mit diesem Kriminalroman, der sich seit Jahren in mir verkeilt hat, von der Bühne gehen. Und ich muss dringend vorher noch nach Tokio… Die Nachricht ist natürlich wie immer: Das Leben geht zu Ende, mach‘ besser was draus.

Also habe ich mir vor Schreck zum Abendbrot nur noch einen Eiweißdrink zusammengerührt und mich buchstäblich warm angezogen, weil es mich eigenartigerweise schon den ganzen Nachmittag fröstelt.

Schnell, carpe diem: The Biggest Loser Countdown hat gerade auf Kabel 1 begonnen! ; ) NH

Montag, 7. März 2011

Big is beautiful!

Wo wir nun gerade über Bekleidung in Übergrößen gesprochen haben – wer behauptet eigentlich, dass Pelz aufträgt?

Hier kann man noch etwas lernen, wenn es darum geht, Haltung zu bewahren. Bei dem Versuch, mir selbst ein dickes Fell wachsen zu lassen, habe ich es bisher nur bis zu ein paar jämmerlichen Stoppeln gebracht. Auf jeden Fall aber ist der dicke Kater weiterhin mit von der Partie – mit der nötigen Distanz, versteht sich. Denn er darf natürlich so bleiben, wie er ist. Kasimir auf Diät zu setzen - das war ein Fehler, den man nur einmal macht. Außerdem bringt das Kraulen eines dicken, schnurrenden Buddha-Bauches bekanntlich Glück : ). Ich denke indessen schon länger über den Wechsel zu einer veganen Ernährung nach. Damit wirklich niemandem mehr das Fell für mich über die Ohren gezogen wird. NH

Warum leicht, wenn es auch schwer geht?

Man könnte es ja auch einfach sein lassen. Warum noch ne‘ Runde? Na, ja…DARUM HALT:

Letzten Sommer in London gekauft, Größe 38, bisher nicht angehabt. Könnte mir jetzt als das berühmte Motivationskleid dienen, in das ich hineinschrumpfen möchte. Mal sehen.

Vor ein paar Wochen war es mir dann allerdings fast schon egal. Da wollte ich nur noch eines: Ein schönes Kleid in einer großen Größe, dessen Hauptziel es tatsächlich NICHT MEHR sein sollte, einen gnädigen, wallendenden Schleier über das Dilemma zu breiten. Ich war regerecht außer Rand und Band! Ich wollte ein Kleid auf Figur! Bis kurz übers Knie. Womöglich mit tiefem Ausschnitt. Womöglich aus Satin. Na gut, von mir aus auch in Schwarz. War nicht zu kriegen. Jedenfalls nicht in und um Hamburg herum. Das Internet gab auch nicht viel her. Wenn Schweigen mehr als Worte sagt, dann war die Botschaft hier schon wieder lauter als der Start eines Airbus. Einer sagte dann doch noch etwas - ein freundlicher Herr, der seit 1993 im Geschäft ist. In seinem Geschäft, das Kleider ab Größe 44 verkauft. „Das wollen doch dicke Frauen auch gar nicht. So auffallen.“ Er hat es nicht verstanden. Dicke Frauen fallen ohnehin auf. Dafür müssen sie nicht viel tun. Das gefällt nicht jeder, aber die meisten haben eine gewisse Übung darin. Warum also nicht mal ganz anders auffallen und obendrein noch eine große Blume dranstecken? Ich halte mir diesmal beide Wege offen. Vielleicht finden sich das richtige Kleid und das richtige Lebensgefühl trotz des Gewichts. Wenn DAS passiert, mache ich nie wieder eine Diät. Allein mir fehlt der Glaube.

Wenn man mir sagt, ich kann etwas nicht haben, will ich es erst recht. Das gilt übrigens auch immer dann, wenn jemand sagt „Also, 36 ist auch einfach nicht realistisch für dich.“ Das ist noch immer genau das, was mich innerlich schon mal das Gemüse für die Kohlsuppe kleinhacken lässt. Es weckt die Bestimmtheit, die man sich irgendwie den ganzen Tag über erhalten müsste.

Noch bin ich mir über eine genaue Vorgehensweise nicht schlüssig. Ich habe nun erst einmal probiert, ob der Wundercocktail, mit dem Beyoncé angeblich in 14 Tagen 10 Kilo abgenommen hat, überhaupt trinkbar ist (pro Kaffeebecher 1 bis 2 EL Ahornsirup, 1 bis 2 EL frischen Zitronensaft, eine gute Prise Cayenne Pfeffer mit Wasser – warm oder kalt - aufgießen). Ist nicht so schlecht. Aber natürlich werde ich nicht zwei Wochen davon „leben“. Weil ich halt gern lebend und voll funktionstüchtig aus der Sache rauskommen würde. Wie dem auch sei, vor der Diät kommt ohnehin tradionsgemäß die Vernichtung der Bestände - in diesem Sinne...

...ach ja, was ich noch sagen wollte: Die Größe 38 auf dem Preisschild muss übrigens eine dicke, fette Lüge sein, denn selbst das Schneiderpüppchen musste die Luft anhalten, als ich den Reißverschluss schließen wollte.

Danke für’s lesen, ihr Lieben! NH

Sonntag, 6. März 2011

Wartet Ihr etwa schon lange?

Es ist fast genau sechs Jahre her, dass ich begonnen habe, ein öffentliches Diät-Tagebuch zu führen. Dann kam eine Buchveröffentlichung. Und dann kam lange nichts. Bis auf die Pfunde – die kamen zurück.

Susanne Fröhlich hat in der Zwischenzeit ein Buch darüber geschrieben, warum sie sich nun doch mit ihrem Moppel-Ich abfinden will. Regierungen verschiedener europäischer Länder haben tatsächlich versucht, Modeschöpfern vorzuschreiben, dass sie ihre Kreationen nicht mehr an spargeldürren Mannequins präsentieren dürfen. Die Brigitte hat sich entschieden, ihre Modestrecken nicht mehr mit professionellen Models zu produzieren, sondern mit „echten Frauen“. Das heißt vermutlich, Olivia Jones muss sich hier nun wirklich keine Hoffnungen mehr machen. Fraglich bleibt, ob eine 19-jährige Studentin auf dem Cover der traditionellen Brigitte-Leserin tatsächlich näher ist, als ein – sagen wir mal 27-jähriges – Model. Der Tag, an dem ich glaube, dass es hier eine aufrichtige Bereitschaft gibt, wirklich etwas zu verändern, ist der Tag, an dem es offiziell keine weitere Auflage der Brigitte-Diät mehr geben wird.

Is‘ aber auch eh alles völlig egal, denn währenddessen werden die Models auf den Laufstegen der Welt nachweislich immer noch ein wenig dünner. Es mag zwar „ein Leben jenseits der Konfektionsgröße 40“ (Frau Fröhlich) geben – nur dummerweise gibt es noch immer nichts Anständiges zum Anziehen. Wie, das stimmt nicht? In letzter Zeit mal versucht, ein einfaches, schwarzes Business Kostüm in Größe 48 zu bekommen? Womöglich sogar eins, dass nicht komplett aus dehnbarem Plastik ist? Eins, bei dem nicht die Funken zu sprühen, nur weil man die Arme ein wenig zu hektisch bewegt? Also bitte – damit wären wir wieder beim alten Thema. Alle, die mal schlank waren, wissen, dass das Leben in der Regel einfacher und damit besser ist, wenn man weniger wiegt. Und für die, die irgendwann, irgendwie als Dicke Damen programmiert wurden, bleibt es verdammt schwer, dünner zu werden und zu bleiben.

Die Pfunde kommen zurück, wenn man nicht IMMER, IMMER, IMMER am Ball bleibt. Seien wir ehrlich: It ain’t over till the fat lady sings. Und das Lied der Dicken Dame, so scheint es, geht NIE vorbei. Es sei denn, sie fällt tot um. Was andererseits schneller passieren kann, als man denkt. Ich wäre vor ein paar Wochen fast in voller Fahrt in einen plötzlich vor mir bremsenden Lastwagen gekracht, bin dann jedoch durch eine wundersame Eingebung in letzter Sekunde stattdessen über den Bürgersteig gekesselt und hinter einem Bushaltestellenhäuschen zum Stehen gekommen. Vor Peinlichkeit fast gestorben wäre ich unlängst, als ich auf jemanden traf, den ich bewundere und wirklich gern beeindruckt hätte – und ein Foto gemacht wurde. Erst wollte ich die Mail mit dem Anhang gar nicht öffnen, aber ich war natürlich doch zu neugierig. Und dann sah ich sie – meine erstaunlichen Hamsterbacken...

Im Auto sitzend, einer wahrscheinlichen Katastrophe gerade um Haaresbreite entkommen, war die erste Überlegung: „Puh, das war eng.“ Und dann fuhr ich weiter. Beim Anblick des Fotos nahm ich meine letzte halbe Valium und legte mich für den Nachmittag ins Bett. Später schrieb ich dann auf ein großes Stück Pappe: DAS passiert mir nicht noch einmal. Man könnte an seinen grundsätzlichen Prioritäten und Einstellungen arbeiten. Oder wieder abnehmen…

Abnehmen ist leichter.

Bestimmt. Und klar will das was heißen.

Mir steht ein Primaballerina-Moment zu, VERDAMMT! So wie allen anderen, die ihn auch wollen. Davon bin ich weiterhin überzeugt, obwohl ich nicht einmal genau weiß, was genau dieser Moment ist. Ich vermute zwar, es hat etwas damit zu tun, sich einmal im Leben uneingeschränkt großartig in seiner Haut zu fühlen, wenn alle gucken und jemand obendrein ein Foto macht, aber sicher bin mir nur: Er war noch nicht da. Und ich weigere mich, diesen Wunsch aufzugeben.

Vor sechs Jahren dachte ich, dass ein öffentliches Diät-Tagebuch den nötigen Druck erzeugen könnte, um endlich abzunehmen (damals wog ich über 120 kg). Das tat es auch – allerdings schreckte ich auch regelmäßig nachts schweißgebadet aus dem Schlaf hoch. Diesmal machen wir es anders. Diesmal machen wir es uns nett. Es gibt kein Zielgewicht. Ich beginne, wie gesagt, mit einer Größe 48 und Körperkonturen, an denen das Auf-und Ab der Vergangenheit natürlich nicht spurlos vorbeigegangen ist. Die Größe soll kleiner werden. Das ist alles. Aber auf dem Weg gibt es erfahrungsgemäß immer wieder viel zu erzählen. Fett bleibt ein weites Feld. Besonders für die, die es loswerden wollen. (Vermutlich aber auch für die, die sich doch endlich so akzeptieren wollen, wie sie sind.)

Und bunt werden soll es dann auch. Website und Blog sind noch Baustellen – egal, man musste jetzt halt irgendwo mal anfangen. Aber wenn ich an all die Dinge denke, die vor sechs Jahren (zumindest bei mir) noch gar nicht auf dem Programm standen: Diashows, Vlogs, Liegestütze im live stream – oh, die Möglichkeiten! Mal sehen, was ich mich getraue. Und mal sehen, wer überhaupt zuschaut . NH