Sonntag, 7. Februar 2016

Follow me around 41: Gehn wir ein Stückchen



Ich habe endlich zwei Dinge erledigt, die ich ja schon lange vorhatte: Ich habe mir meine brandneuen High-Tech-Turnschuhe angezogen und bin seit langer Zeit mal wieder (für meine Verhältnisse) zügig durch die Landschaft gegangen. Genau genommen, durch den Hinterwald meiner Kindertage. Außerdem habe ich dabei Selbstgespräche geführt und damit mein allererstes Vlog gefilmt.

Wie alles, was ich hier tue, war es natürlich ein Selbstexperiment und keine sehr ausgeklügelte Produktion (Was kann ich tun, was traue ich mich und wie sehe ich dann eigentlich von außen aus?). Darum wirkt das erste Filmchen auch wieder etwas experimentell. Es ist verwackelt, die Kamera zickt rum, am Ende geht das Licht weg und zwischendrin stockt der Redefluss (es geht übrigens im weitesten Sinne um den vorangegangenen Blogpost), die Stimme wird piepsig, es gibt Wiederholungen und Pausen, und Haare und Gesicht sitzen irgendwie auch nicht (oh, das Kinn, das Kinn). Aber schließlich geht es hier ja nun gerade darum: Selbstakzeptanz. Für mich war es mal wieder eine Übung darin, mich selbst auszuhalten. Und das kann ich eben glücklicherweise immer besser. Ich glaube sogar ganz sicher, dass ich beim nächsten Spaziergang wieder so vor-gehe, weil es mir zu guter Letzt dann auch wirklich Spaß gemacht hat.

Und ja, der Wind im Ton nervt enorm. Den habe ich beim Schneiden gar nicht so wahrgenommen.





© Nicola Hinz 2016

7 Kommentare:

  1. Hallo Nicola
    danke, gerne mehr solche Videos von dir!
    Und ich kann (leider)alles aus eigener Erfahrung unterschreiben.
    Ich denke auch, dass die anderen einen herabsetzen um sich selbst zu erhöhen, von seinen eigenen Unzulänglichkeiten ablenken wollen.
    Mir fällt das oft in grösseren Runden auf, dass Frauen so eine Art von Beruhigt sein haben, wenn sie sehen dass die unbekannte Frau wenigstens dick ist, also keine Konkurrenz in ihren Augen.
    Mir wurde das sogar von einem (Achtung festhalten) Psychologen gesagt, dass ich doch so wie ich aussehe keine Konkurrenz für andere Frauen sei.
    So lange das noch in den Köpfen ist bedeutet Selbstakzeptanz ein verdammt hartes Stück Arbeit.
    Ich wünsche mir, dass es endlich aufhört, legal und öffentlich auf dicken Menschen rumzuhacken, sich über sie lustig zu machen usw.
    Vielleicht wächst dann eine Frauen Generation ran, die diese ganzen Verletzungen nicht mehr im Rucksack haben und so eine Chance auf Selbstakzeptanz haben ohne diesen Kraftakt.
    Leider denke ich ist der Blick auf Frauen so sehr von Schönheitsvorstellungen geprägt, dass denen sicher noch genug übrig bleibt um durch Urteile über Busen, Haare, Beine usw immer wieder zu verhindern, dass Frauen ihre Energie für anderes als ihr Aussehen verwenden können werden.
    Sieht nach Methode aus, leider.
    Gruss
    Susanne

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  2. Liebe Nicola,

    hab grade deinen Vlog gesehen. Ich 'kenne' dich ja bisher nur aus den blog-Einträgen - und, dich jetzt 'live' zu erleben und deine Stimme zu hören, war ein richtiger Gänsehautmoment für mich.
    Bei deinem Laufen machst du übrigens alles richtig. Man soll sich ja in einem solchen Tempo bewegen, dass man sich noch bequem unterhalten kann. Das ist dir offensichtlich gut gelungen :-).
    Tja, und deine Gedanken - wie immer sehr anregend. Ich ertappe mich jetzt immer öfter dabei, wie ich völlig überflüssige Bemerkungen über die Figur anderer Frauen mache. Der Gedanke 'Ist die aber dick geworden' kommt einem so spontan in den Sinn (jetzt nicht bezogen auf dich ;-), dass es wirklich erschreckend und beschämend ist. Von Männern denkt man interessanterweise nicht so.
    Also, dein Appell, die eigene Denk- und Verhaltensweise anderen gegenüber immer wieder zu überprüfen, ist zumindest bei mir nicht ungehört verhallt.
    Liebe Grüße, und ich freue mich schon auf den nächsten Spaziergang
    deine Suse

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  3. Liebe Nicola,

    vielen Dank für deinen tollen Vlog. Du hast eine sehr angenehme Stimme und von dir würde ich mir auch Hörbücher anhören (bei Stimme bin ich wählerisch). Ansonsten, danke auch für deine Gedanken, denen ich zustimme.

    Ich glaub, es war in den 90ern, als ich in Paris war und dort eine Ausstellung von Botero gesehen habe. Ich fand die sinnlichen runden Frauen sehr angenehm. Ich bin eine Frau und hereo, aber Frauen mit Rundungen mag ich.

    Auch Amy Schumacher ist im Vergleich zu ihren Kolleginnen eher normalgewichtig. Ich finde, solche Frauen sollte es öfter in den Medien geben. Mir fällt da noch eine Schauspielerin ein (McCarthy oder so ähnlich), das war es dann aber auch schon.

    Früher in den 80igern gab es die Marianne Sägebrecht.

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  4. @Susanne

    Danke, das freut mich, dass du gern mehr Videos sehen würdest. Ich würde auch gern mehr machen, komme nur in den letzten Wochen schon wieder nicht dazu. Ich hoffe, dass du bei dem Psychologen nicht in Behandlung warst :o - das sind wirklich unglaubliche Frechheiten, mit denen man sich da rumschlägt. Ich bin leider nicht sehr optimistisch, was das Ende der Körpernormen in Zukunft angeht. Irgendwie scheinen wir sogar Rückschritte zu machen.

    Liebe Grüße
    Nicola

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  5. @Suse

    Gänsehaut hast du bekommen - war es so gruselig? ; ) Ja, mir fällt bei Leuten das Gewicht bzw. Veränderungen des Gewichts auch immer sofort auf. Das ist ein Programm, das echt sitzt.

    Ich freue mich auch schon auf den nächsten Spaziergang mit euch - ich hoffe, ich komme bald dazu.

    Liebe Grüße
    Nicola

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  6. @Anonym

    Hörbücher, hm?...Na, das wäre mal was. Ich bin aber nicht sicher, ob das allen so gehen würde mit meiner Stimme. ; )

    Stimmt, es gibt nicht genug Körpervielfalt in den Medien. Aber genau genommen gibt es dort ohnehin nicht genug Vielfalt.

    Liebe Grüße
    Nicola

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  7. Dass einem Gewichtsveränderungen auffallen, finde ich normal - das fällt so unter den Punkt "auf den ersten Blick sichtbare Veränderungen" wie neue Brille, ergrautes Haar usw. Das Problem ist das kleine "oh Gott,wie schlimm", das bei mir sofort im Gehirn aufpoppt - obwohl ich selbst übergewichtig bin. Das negative Bewerten sitzt offenbar sehr tief.

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